TK-Analyse

Sommerpause für ADHS-Arzneien

Die Sommerferien nutzen Kinder und Jugendliche mit ADHS und deren Eltern offenbar, um die Medikamentierung vorübergehend abzusetzen. Das folgert die Techniker Krankenkasse aus Verordnungsdaten.

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HAMBURG. In den Ferienmonaten Juli, August und September werden weniger Medikamente zur Behandlung von Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) verordnet als in den übrigen Monaten. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) für das Jahr 2012.

Danach ist die Zahl der Packungen mit dem Wirkstoff Methylphenidat für junge Patienten zwischen elf und 15 Jahren im dritten Quartal 2012 verglichen mit den beiden Quartalen zuvor um 17 Prozent zurückgegangen.

Im ersten und zweiten Quartal 2012 lagen die Verordnungszahlen für diese Altersgruppe noch bei jeweils mehr als 26.000 Packungen, im dritten Quartal waren es hingegen knapp 22.000.

Im vierten Quartal ist die Zahl der verordneten Packungen wieder auf mehr als 26.000 gestiegen. Die TK-Arzneimittelexpertin Dr. Edda Würdemann wertet dies positiv.

"Insbesondere Kinder und Heranwachsende, die Methylphenidat über einen längeren Zeitraum einnehmen, sollten immer wieder auch Pausen einlegen." Auf diese Weise sei es besser möglich, den Nutzen des Medikaments für den einzelnen Patienten beurteilen zu können.

Für Schüler bieten sich als Pause die Sommerferien an. "Es ist erfreulich zu sehen, dass offenbar viele ADHS-Patienten tatsächlich die Ferienmonate nutzen, um die Medikamente - wie mit ihrem Arzt besprochen - zumindest für einen begrenzten Zeitraum abzusetzen", sagt Würdemann. (eb)

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