Qualitätssicherung

Licht und Schatten bei den Kliniken

Der Qualitätsreport stellt den Krankenhäusern ein akzeptables Zeugnis aus. Sektorenübergreifend funktioniert Qualitätsmessung noch nicht.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die externe Qualitätssicherung der Krankenhäuser zeigt ein gespaltenes Bild. Von den im Jahr 2012 bei mehr als 1600 Kliniken gemessenen 464 Qualitätsindikatoren haben sich 57 verbessert, aber auch 21 verschlechtert.

Das weist der aktuelle Qualitätsreport des Gemeinsamen Bundesausschusses aus, der am Dienstag bei der 5. Qualitätssicherungskonferenz in Berlin vorgestellt wurde.

Stärker auf Kassen-Routinedaten stützen

Als Defizit nannte Dr. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied des GBA, etwa die erhöhte Sterblichkeit nach PCI. Fatal sei auch, dass Patientinnen mit diagnostiziertem Mammakarzinom immer länger auf einen Operationstermin warten müssten.

Das Positive stellte die Deutsche Krankenhausgesellschaft heraus. Die Verbesserungen der Qualität der orthopädisch-unfallchirurgischen Leistungsbereiche, die der Herzschrittmacherimplantate und Geburtshilfe und Neonatologie seien hervorzuheben, sagte Christiane van Emmerich von der DKG.

Die Organisationen der Selbstverwaltung planen, die Qualitätssicherung künftig stärker auch auf die Routinedaten der Krankenkassen zu stützen. Diese Möglichkeit hat ihnen der neue Paragraf 303e des Versorgungsstrukturgesetzes gegeben.

Bei einer Qualitätsmessung anhand von Daten will der Geschäftsführer des Aqua-Instituts, Professor Joachim Szecsenyi, jedoch nicht stehen bleiben.

"Noch Luft nach oben"

Künftig solle ein Mix aus Sozialdaten der Kassen, Informationen der Kliniken, Befragungen von Patienten und Peer Reviews für ein vollständigeres Bild sorgen. Kliniken würden die wesentlichen Anforderungen derzeit erfüllen. "Es gibt aber noch Luft nach oben," sagte Szecsenyi.

Wenig Freude hat die Selbstverwaltung derzeit mit der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung. Alle bislang aufgenommenen Verfahren liegen derzeit auf Eis, müssen überarbeitet werden oder schaffen es gar nicht in den Regelbetrieb.

Gründe seien die unterschiedlichen Abrechnungs- und Dokumentationssysteme, sagte Klakow-Franck. Aufgeben will die Selbstverwaltung die Betrachtung der Behandlungspfade über die Sektoren hinweg nicht.

Dafür müsse die Qualitätsmessung stationär und ambulant vergleichbar werden, sagte Hans-Werner Pfeifer vom GKV-Spitzenverband. (af)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung