Kassen-Daten

Lehrer weniger krank als oft angenommen

Lehrer sind häufig krank oder haben gehäuft Burn-out heißt es immer wieder. Krankenkassen-Daten aus Rheinland-Pfalz widerlegen allerdings das Klischee.

Veröffentlicht:

WIESBADEN. Das Image der schlechten Lehrergesundheit sei falsch, resümierte Professor Stephan Letzel vom Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Uni Mainz beim DGIM-Kongress die Daten der DAK Rheinland-Pfalz.

Danach sind Lehrer seltener krank als die übrigen Versicherten und wenn, dann sind sie wieder schneller zurück bei der Arbeit. Viele der befragten Lehrer neigten sogar zum Präsentismus, gingen also auch krank zur Schule.

Allerdings: Mit nur 514 Lehrern unter 2,5 Millionen DAK-Versicherten basieren die Daten nur auf einem geringen Teil der insgesamt 45.000 in Rheinland-Pfalz an staatlichen Schulen beschäftigten Lehrkräfte.

Die Rate von AU-Fällen unter Lehrern lag im Jahr 2012 im Schnitt bei 0,74 im Vergleich zu 1,1 bei den übrigen Versicherten, die mittlere Krankheitsdauer betrug 9 versus 13 Tage.

Besonders oft fehlten Lehrer in der Schule wegen Atemwegserkrankungen (26 % versus 14 %), während die Zahl psychischer Erkrankungen wie Erschöpfung kaum häufiger als in der Vergleichsgruppe war (17% vs. 15%). Nur bei Dienstunfähigkeitsanträgen in den Jahren 2005 bis 2012 hätten psychische Erkrankungen mehr als 50 Prozent ausgemacht, so Letzel.

Nicht selten sind Lehrer von Unfällen betroffen: Allein in Rheinland-Pfalz sind jedes Jahr rund 700 Lehrer betroffen, berichtete Letzel, vor allem Lehrer an Förder- und berufsbildenden Schulen.

Als weitere Probleme nannte der Arbeitsmediziner die hohe Lärmbelastung und den nicht adäquaten Impfschutz bei mehr als 50 Prozent der Lehrer. (rf)

Mehr zum Thema

Onkologie 2050

Onkologie der Zukunft: Alltagswissen integrieren!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden