AOK Nordost

Institut für neue Konzepte in der regionalen Versorgung

Auf Landkreis- und Stadtteilebene sollen neue Konzepte für die Versorgung entstehen. Das hat sich die AOK Nordost mit ihrem neu gegründeten Gesundheitswissenschaftlichen Institut Nordost zum Ziel gesetzt. Als Erstes packt es das heikle Thema Wartezeiten auf einen Facharzttermin an.

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SCHWERIN. Die AOK Nordost hat ein Gesundheitswissenschaftliches Institut Nordost (GeWINO) gegründet, das regionale Gesundheitsversorgung analysiert. Ziel ist ein regionaler Lösungsansatz für Landkreise, der in Abstimmung mit Leistungserbringern erarbeitet wird.

"Wir suchen gezielt nach Lösungen mit den Vertragspartnern. Wir wollen nicht die Defizite in der Versorgung in den Vordergrund stellen. Unser Ziel ist es, über Fakten Impulse für Lösungen zu setzen", kündigte Gewino-Geschäftsführer Dr. Thomas P. Zahn im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" an. Der Medizinische Informatiker baut derzeit in Berlin den Stabsbereich auf, der zwölf Mitarbeiter umfassen wird.

Das Team wird sich ausschließlich um Themen aus den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg kümmern und dabei auf Abrechnungsdaten und bei Bedarf auf das Know-how aus den Fachbereichen der AOK Nordost zurückgreifen.

Alle Gewino-Mitarbeiter werden bei der Krankenkasse beschäftigt sein, die Einwerbung von Drittmitteln ist geplant.

Vernetzung und Pflege stehen im Fokus

Als Schwerpunkt-Themen nannte Zahn die regionale Vernetzung und Pflegebedürftigkeit. Aber auch speziellere Themen wie Nephrologie im Alter, Wundmanagement oder Evaluation von Praxisnetzen stehen auf der Agenda. Zahn strebt an, jedes Quartal einen Bericht aus einem Landkreis in der Nordost-Region zu einem ausgewählten Thema vorzulegen.

Zum Start untersucht das Gewino die Wartezeiten bei Augenärzten im Nordosten. Dieses Thema ist nach seiner Ansicht besonders geeignet, da viele Meinungen über die subjektive Wahrnehmung aus unterschiedlichen Perspektiven entstehen. Zahn kündigte hierzu einige überraschende Ergebnisse an.

Er sieht die Aufgabe des Instituts zugleich darin, gemeinsam mit Vertragspartnern der Kasse nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen und diese der Kasse vorzuschlagen. Dies könne in Form von Pilotversuchen geschehen, ohne dass der Anspruch auf Umsetzung in breiter Fläche besteht.

"Wir haben allein in unserer Region zum Teil so große Unterschiede, dass man von Landkreis zu Landkreis differenzieren muss. Für den Berliner Bezirk Zehlendorf brauche ich andere Lösungen als für Elsterwerda", betont Zahn. Unter dem Strich sei es wichtig, dass "für die Praxis um die Ecke" eine umsetzbare Lösung gefunden werde. (di)

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