ARMIN

Gut, aber nicht gut genug

Christian BenekerVon Christian Beneker Veröffentlicht:

In Niedersachsen ist bis zum Jahr 2010 der MRSA-Anteil der Proben aus Krankenhäusern auf 25 Prozent gestiegen, seither aber gesunken, und zwar auf 17,8 Prozent im Jahr 2015. Die niedersächsische Gesundheitsministerin Cornelia Rundt sieht diesen Rückgang auch als Erfolg für das landeseigene MRSA-Monitoringsystem ARMIN.

Allerdings ist nach Zahlen des Robert Koch-Instituts praktisch der gleiche Rückgang in ganz Deutschland zu verzeichnen – auch in den Ländern, die über kein Monitoringsystem verfügen.

Beim Landesgesundheitsamt Niedersachsen ist man in der Interpretation der Zahlen daher vorsichtig: Die Verantwortlichen in den Krankenhäusern haben sich am Riemen gerissen – und das nicht nur in Niedersachsen.

Vorbild Niederlande

Trotzdem ist die Verbreitung von MRSA in niedersächsischen Kliniken immer noch viel zu groß. Ein Blick über die Grenze nach Holland zeigt, woran es auf deutscher Seite hapert. In Holland verfolgen die Kliniken schon seit den 80er Jahren eine einheitliche, aktive Suchstrategie nach Keimen.

Kliniken in Deutschland haben immer noch mit mehr Besiedelungen zu kämpfen. Zwar gibt es Projekte, mit denen die Krankenhäuser gegen MRSA vorgehen. Trotzdem: Was fehlt, sind Hygiene-Fachleute und eine einheitliche Strategie gegen die Keime.

gp@springer.com

Mehr zum Thema

Analyse von Sterblichkeitsdaten

Lebenserwartung: Deutschland fällt weiter zurück

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle