Kassen sehen keine Basis mehr für Kodierrichtlinien

BERLIN (mn). Mögliche Sanktionen für Ärzte, die die Ambulanten Kodierrichtlinien (AKR) nach dem 1. Juli nicht anwenden, werden entfallen.

Veröffentlicht:

So sieht der GKV-Spitzenverband die Lage zu den AKR, nachdem der Referentenentwurf zum Versorgungsgesetz vorsieht, die gesetzliche Verpflichtung zur Vereinbarung und Anwendung von Kodierrichtlinien aufzuheben.

"Wir sehen keine Basis mehr, die mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung getroffenen Vereinbarungen umzusetzen", sagte Ann Marini, stellvertretende Pressesprecherin des GKV-Spitzenverbandes, auf Anfrage der "Ärzte Zeitung".

"Inhaltlich halten wir diese Entwicklung für falsch. Wenn nach wie vor eine bessere Diagnosequalität erreicht werden soll, müssen alle Ärzte nach einheitlichen Vorgaben kodieren und nicht nur einige wenige auf freiwilliger Basis."

Nicht mehr auf Grundlage der ärztlichen Diagnosen

Als Konsequenz werde der GKV-Spitzenverband die Politik auffordern, die Messung von vergütungsrelevanten Morbiditätsveränderungen nicht mehr auf der Grundlage der ärztlichen Diagnosen durchzuführen, so Marini.

Die KBV hat auf Anfrage keine Auskunft zu den AKR gegeben.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen