Überweisungen

7,50 Euro für Koordination mit Facharzt

Veröffentlicht:

Immer mehr KVen treffen spezielle Vereinbarungen mit Krankenkassen für dringliche Überweisungen. Damit soll Druck aus der Diskussion um Wartezeiten für Facharzttermine genommen werden.

BREMEN. Die Kassenärztliche Vereinigung Bremen (KVHB) hat eine Vereinbarung zur Überweisungssteuerung in ihren Hausarzvertrag mit der AOK Bremen/Bremerhaven, der hkk und der IKKgesund plus geschlossen. Die Vereinbarung trat bereits zum 1. Juli in Kraft, wie die KV Bremen gemeldet hat.

Patienten, die im Add-on-Hausarztvertrag der KVHB eingeschrieben sind, können nun von dieser Zusatzvereinbarung profitieren und eine schnellere Überweisung erhalten. Der "Koordinierungsaufwand" für den überweisenden Hausarzt und den mitbehandelnden Facharzt beträgt 7,50 Euro pro Fall.

Zur schnellen Überweisung gehört auch der Austausch von Patientenunterlagen, Befunddokumentationen sowie der konkreten Diagnosen zwischen den beteiligten Ärzten. Die KV Bremen versteht die Vereinbarung als eine Reaktion auf die immer lauter werdende Forderung der Politik nach verbindlichen Facharztterminen binnen vier Wochen, heißt es.

"Eine verbriefte Vier-Wochen-Frist für alle brauchen wir nicht. Denn es gibt klügere Konzepte, die auf wirklich dringliche Fälle abzielen", sagt der stellvertretende Vorsitzende der KV Bremen, Günter Scherer mit Blick auf die Forderungen der Berliner Koalition.

Die KV ist optimistisch im Hinblick auf die Wirkung der Vereinbarung: "Wir glauben nicht, dass nun plötzlich die Zahl der Notfälle ansteigt", so Dr. Jörg Hermann, Vorstandsvorsitzender der KV Bremen, zur "Ärzte Zeitung". "Bei einem vergleichbaren Projekt in Mecklenburg-Vorpommern ist das auch nicht eingetreten."

Es habe sich gezeigt, dass im Quartal und pro Hausarzt etwa vier bis sechs schnelle Überweisungen geschrieben werden, was im Durchschnitt 1,3 Prozent aller Überweisungsfälle im Nordosten entspricht, so die KVHB. (cben)

Mehr zum Thema

Im parlamentarischen Verfahren

Medizinische Versorgungszentren: Lauterbach will Investoren verbieten

Lauterbachs Versorgungspläne

CDU-Politiker Sorge: Versorgungsgesetz mittlerweile völlig entkernt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle