Forschungsförderung

Jena auf den Spuren der Epigenetik des Alterns

Thüringen fördert mit 3,9 Millionen Euro die Alternsforschung in Jena.

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JENA. Das Thüringer Wissenschaftsministerium stellt im Rahmen der ProExzellenz-Initiative 3,9 Millionen Euro zur Verfügung, um die zelluläre Alternsforschung bis 2020 in drei thematischen Kerngebieten voranzutreiben. Überschrieben ist das Forschungsprojekt, das das Zentrum für Alternsforschung Jena (ZAJ) der Friedrich-Schiller-Universität Jena ins Leben gerufen hat, mit dem Namen "RegenerAging".

Im Rahmen des Projekts hat am Montag die neue Nachwuchsgruppe "Epigenetik des Alterns" unter der Leitung von Dr. Holger Bierhoff ihre Arbeit aufgenommen, die zunächst für fünf Jahre gefördert wird. "Epigenetik untersucht die Verpackung unseres Erbguts und wie dadurch bestimmte Genomabschnitte aktiviert oder stillgelegt werden. Diese Mechanismen verändern sich mit dem Alter und können so auf molekularer Ebene zu Alterserscheinungen und -krankheiten beitragen", erläutert Bierhoff.

Dem Zellbiologen geht es bei seiner Forschung nach Uniangaben vor allem um lange, nicht-kodierende RNA-Moleküle, die die DNA-Verpackung steuern. "Die Entdeckung der nicht-kodierenden RNA und ihrer Wirkmechanismen hat unsere Sichtweise der Epigenetik revolutioniert. Die Erforschung dieser RNA-abhängigen Genregulation wird auch unser Verständnis vom Altern grundlegend erweitern", betont Bierhoff.

Konkret möchte der 40-Jährige mit seinem Team herausfinden, wie nicht-kodierende RNA-Moleküle helfen, die Genschalter für Zellwachstum und -ruhe umzulegen und wie sie daran beteiligt sind, retrovirale DNA-Elemente in Schach zu halten. "Im Alter erhöht sich das Risiko von epigenetischer Fehlregulation, was mit unkontrolliertem Zellwachstum, Genominstabilität und Entstehungen von Krankheiten, wie zum Beispiel Krebs, einhergehen kann. Wenn wir zeigen können, wie nicht-kodierende RNA in diese pathologischen Prozesse involviert ist, haben wir neue Angriffspunkte gefunden, um durch gezielte Maßnahmen gesundes Altern zu fördern", erklärt der Nachwuchsgruppenleiter, der 2016 schon die Professur für Genetik an der Universität Jena vertreten hat und vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg kommt. (maw)

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