Jobmotor Gesundheit

Personalnachfrage zieht kräftig an

MFA, Krankenpfleger und andere Vertreter nicht-akademischer Gesundheits- und Sozialberufe haben derzeit gute Karten. Die Arbeitgeber suchen im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Personal, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Vertreter nicht-akademischer Berufe aus den Bereichen Gesundheit, Medizin, Pflege und Soziales sind wieder stark gefragt.

Vertreter nicht-akademischer Berufe aus den Bereichen Gesundheit, Medizin, Pflege und Soziales sind wieder stark gefragt.

© Jisign / fotolia.com

BERLIN. In den nicht-akademischen Gesundheitsberufen herrscht eine hohe arbeitgeberseitige Nachfrage nach Personal. So sei die Zahl der Stellenausschreibungen für Medizinische Fachangestellte, Altenpfleger, Logopäden, Physiotherapeuten, Notfallsanitäter und Rettungsassistenten, Erzieher sowie weiterer Vertreter des Bereiches in 189 untersuchten Medien allein zwischen den Vergleichsmonaten März 2013 und März 2014 um 14 Prozent gestiegen.

Das geht aus dem aktuellen JobReport "Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufe" der WBS Training AG, nach eigenen Angaben einer der führenden privaten Weiterbildungsanbieter in Deutschland, sowie deren angegliederte WBS Training Schulen gGmbH hervor.

Bericht berücksichtigt 21 Berufe

Für insgesamt 21 nicht-akademische Berufe aus den Bereichen Gesundheit, Medizin, Pflege und Soziales wurden laut WBS auf Basis der Daten des europäischen Marktführers in der Stellenmarktanalyse "AnzeigenDaten.de" generiert und analysiert.

Als Haupttreiber für die gestiegene Nachfrage nach Personal in den 21 untersuchten Berufen zum Beheben des Fachkräfte-Engpasses macht Carsten Schmidt, Leiter der WBS Schulen, neben dem 2013 geschaffenen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren vor allem den demografischen Wandel und seine Folgen für Deutschlands Bevölkerung aus.

Besonders für den Bereich der Pflege gibt sich Schmidt aber optimistisch: "Mit der ‚Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege‘ hat die Bundesregierung Ende 2012 ein Instrument geschaffen, um den prognostizierten hohen Bedarf an Pflegefachkräften in den kommenden Jahren zu decken."

Die Zahl aller Stellenausschreibungen in den 189 untersuchten Print- und Online-Stellenmärkten stieg laut Bericht von 151.719 im März 2013 auf 164.037 im März dieses Jahres.

Dabei nahmen die Annoncen für Gesundheits-, Medizin- und Sozialberufe (ohne akademische Berufe wie Ärzte oder Apotheker) mit 19.171 (Vorjahr: 17 972) den achten Platz ein (zum Vorjahresrang liegen keine Informationen vor).

Jobbörse der Bundesagentur beliebt

Wie es in dem JobReport heißt, fanden sich die meisten Stellenausschreibungen für die 21 untersuchten Berufe in der Online-Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit. Diese Plattform hätten rund die Hälfte aller Ärzte, Kliniken und weiterer Arbeitgeber in diesem Bereich zur Personalsuche genutzt.

Bei der regionalen Betrachtung der Stelleninserate in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Soziales für den Monat März 2014 offenbart sich eine besonders starke Nachfrage im Süden der Republik.

So gab es für Einsatzorte in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland im März 2014 insgesamt 4466 Stellenausschreibungen für Pflegeberufe und Assistenzberufe im ärztlichen Bereich (49 Prozent der gesamten Annoncen für alle 21 analysierten Berufe).

An zweiter Stelle standen mit 2396 Inseraten (26 Prozent) die restlichen Gesundheitsberufe, dicht gefolgt mit 2251 Jobofferten (25 Prozent) von den Sozialberufen.

Den zweiten Platz bei der absoluten Anzahl an Stellenausschreibungen nahm die Region Ost ein, die mit Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen nicht deckungsgleich mit dem Beitrittsgebiet ist.

Unter den insgesamt 3737 Annoncen entfielen 1987 (53 Prozent) auf Angebote aus der Pflege und den Assistenzberufen im ärztlichen Bereich, gefolgt von 907 (24 Prozent) für die restlichen Gesundheitsberufe und 843 (23 Prozent) für die Sozialberufe.

In Nordrhein-Westfalen, das als bevölkerungsreichstes Bundesland solitär für die Region West steht, fanden sich 3268 Jobangebote für die 21 untersuchten Berufe. Hierbei führten die Gesuche für Pflegestellen und Assistenzberufe im ärztlichen Bereich mit 1708 (52 Prozent) ebenfalls deutlich.

An zweiter Stelle folgen mit 974 (30 Prozent) die restlichen Gesundheitsberufe vor den Sozialberufen mit 586 Angeboten (18 Prozent).

Im Norden am wenigsten Offerten

Mit insgesamt 3053 die wenigsten Annoncen verzeichnete die Region Nord mit Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Hier führten mit 1592 Offerten (52 Prozent) wieder einmal die Pflegeberufe und Assistenzberufe im ärztlichen Bereich.

Auf Rang zwei schafften es aber im Vergleich zu den anderen Regionen die Sozialberufe mit 772 Stellenanzeigen (25 Prozent) knapp vor den restlichen Gesundheitsberufen mit 689 (23 Prozent).

Vergleicht man die Anzahl der Annoncen mit der der jeweiligen Bevölkerung nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes zu Ende 2012, so ergibt sich, dass der Süden mit einem Annoncenanteil von 47,53 Prozent den Bevölkerungsanteil (42,33 Prozent) übertrifft.

Für die Region Ost ergibt sich das Verhältnis von 19,49 Prozent zu 17,75 Prozent, für NRW 17,05 Prozent zu 21,73 Prozent und für die Region Nord von 15,93 Prozent zu 18,01 Prozent.

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