Erlangen

Thomas Kühlein hat Lehrstuhl inne

An der Universität Erlangen ist der Allgemeinmediziner zum Lehrstuhlinhaber berufen worden.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Der erste reguläre Lehrstuhl für Allgemeinmedizin in Bayern ist an der Universität Erlangen-Nürnberg besetzt worden. Lehrstuhlinhaber ist der 51-jährige Facharzt für Allgemeinmedizin PD Dr. Thomas Kühlein.

Kühlein war mehrere Jahre in einer großen Gemeinschaftspraxis in Bad Staffelstein in Oberfranken niedergelassen.

Seit 2006 arbeitete er parallel als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Heidelberg sowie an zwei Tagen in der Woche als Hausarzt in Westhofen in Rheinhessen und an Wochenenden in einer Notdienstzentrale in Rimbach im Odenwald.

Der Lehrstuhl in Erlangen-Nürnberg ist der zweite in Bayern. Bereits seit 2009 gibt es an der TU München einen Stiftungslehrstuhl für Allgemeinmedizin. Für den Erlanger Lehrstuhl hat sich insbesondere der stellvertretende Bezirksvorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV) Mittelfranken, Dr. Jürgen Binder, eingesetzt.

Kühlein vereinige wie kaum ein anderer Praxis, Forschung und Lehre in seiner Person und werde deshalb junge Mediziner für die Allgemeinmedizin begeistern können, erklärte Binder.

Der zweite Lehrstuhl für Allgemeinmedizin in Bayern sei ein wichtiges Signal im Kampf gegen verwaiste Hausarztpraxen, sagte BHÄV-Vorsitzender Dr. Dieter Geis. Auch an anderen Universitäten müsse der Allgemeinmedizin "mehr Gewicht" gegeben werden."

Denn ohne Nachwuchs werden wir die flächendeckende hausarztzentrierte Versorgung in Zukunft nicht mehr sicherstellen können", erklärte Geis.

Neben Lehrstühlen für Allgemeinmedizin an allen Universitäten in Bayern fordere der BHÄV die Einführung eines Pflichtquartals Allgemeinmedizin in der universitären Ausbildung, die Streichung des Numerus clausus als alleinige Zulassungsvoraussetzung zum Medizinstudium sowie eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive über Hausarztverträge nach altem Recht über das Jahr 2014 hinaus, betonte Geis. (sto)

Mehr zum Thema

DGIM-Kongress

Woher kommt das Geld für die ambulante Weiterbildung?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert