Datenschutz

Sicherheitslücke in Notfall-App aufgedeckt

Über ein Datenleck in einer viel genutzten App für Rettungskräfte war offenbar eine Zeit lang der Zugriff auf sensible Patientendaten und reale Einsätze möglich.

Veröffentlicht:
Die Daten einer App für Rettungskräfte sind häufig unverschlüsselt übertragen worden, wie aus einem Bericht hervorgeht. Detaillierte Patientendaten waren dadurch abrufbar.

Die Daten einer App für Rettungskräfte sind häufig unverschlüsselt übertragen worden, wie aus einem Bericht hervorgeht. Detaillierte Patientendaten waren dadurch abrufbar.

© bygimmy / stock.adaobe.com

HANNOVER. Durch fehlerhafte Programmierung haben eine App für Rettungskräfte und die dazugehörige Infrastruktur "bereitwillig echte Informationen über Rettungsdienstfahrzeuge, Mitarbeiter sowie laufende Einsätze inklusive Einsatzort und Notfallmeldung" geliefert. Das berichtet das Technologie-Magazin "c't" in seiner aktuellen Ausgabe (7/18). Der Hersteller der iPad-App "NaProt", der Berliner Entwickler Pulsation IT, wurde von den "c't"-Redakteuren Ende Januar davon in Kenntnis gesetzt. Inzwischen sei das Datenleck weitgehend gestopft.

Fahrzeuge für den Rettungsdienst sind mit stark vernetzten IT-Systemen ausgestattet, die die reibungslose und schnelle Kommunikation mit allen Beteiligten Stellen gewährleisten. Zusätzlich sind die Einsatzkräfte oft auch mit Tablet Computern ausgestattet. Die App "NaProt" wird demnach laut Hersteller unter anderem vom Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Malteser Hilfsdienst sowie der Bundespolizei zur Erfassung von Notfall-Opfern genutzt. Rund 2000 Einsätze pro Tagen werden demnach über die App erfasst.

Dem Bericht zufolge waren die "c't"-Redakteure in der Binärdatei der App auf fest enkodierte Aktivierungscodes sowie 39 Server-Adressen und Zugangsdaten gestoßen, mit denen die App in Kontakt treten konnte. Die Daten seien häufig unverschlüsselt übertragen worden. "Abrufen konnten wir sogar detaillierte Patientendaten wie Name, Adresse, Geburtsdatum, Details zur Krankenkasse und zum Teil die Zielklinik", schreibt "c't"-Redakteur Stefan Does.

Auf den Hinweis habe der Entwickler schnell reagiert und ein Update veröffentlicht, hieß es. Weiter Verbesserungen sollen demnach im Laufe der kommenden Wochen folgen. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Compliance

DSGVO in der Arztpraxis: Wenn der Datenschutz den Daumen senkt

Lernendes System E-Patientenakte

Ärztetag legt neues Pflichtenheft für ePA vor

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Lesetipps
Zu hohe Drehzahl: Hochtouriges Fahren überhitzt bekanntlich den Motor und beschleunigt den Reifenabrieb. Genauso kann zu viel L-Thyroxin, speziell bei Älteren, nicht nur Herz und Kreislauf überlasten, sondern auch die Knochen schwächen.

© Michaela Illian

Überbehandlung mit Folgen

Schilddrüsenhormone: Zu viel L-Thyroxin bringt Knochen in Gefahr

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung