Meltdown und Spectre

Prozessoren als Gefahr für die Telematik?

Die gematik nimmt die Prozessor-Schwachstellen Meltdown und Spectre sehr ernst.

Von Marco Hübner Veröffentlicht:

HAMBURG. Die Freie Ärzteschaft (FÄ) fordert einmal mehr den Stopp des Onlineanschlusses von Praxen an die Telematikinfrastruktur (TI): "Derzeit ist unklar, ob die dafür benötigten Konnektoren jene Prozessoren enthalten, die von den bekanntgewordenen Sicherheitslücken Meltdown und Spectre betroffen sind", warnt FÄ-Vizevorsitzende Dr. Silke Lüder. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die gematik und das Bundesgesundheitsministerium müssen dies umgehend aufklären, fordert die FÄ.

"Wir nehmen diese Schwachstellen sehr ernst", erklärt die gematik, die Betreibergesellschaft der TI ist, auf Anfrage der "Ärzte Zeitung". Gemeinsam mit dem BSI seien die Auswirkungen der Schwachstellen unverzüglich untersucht worden. "Die Untersuchung hat ergeben, dass für die Komponenten der Telematikinfrastruktur derzeit kein Sicherheitsrisiko aufgrund der benannten IT-Sicherheitslücken in Prozessoren besteht", heißt es.

Von den Schwachstellen betroffen seien generell nahezu alle komplexen IT-Systeme. Um diese Schwachstellen jedoch auszunutzen, müsse der Angreifer eigene Software auf dem anzugreifenden System ausführen können. Das Einschleusen und Ausführen von zusätzlicher Software sei bei den Komponenten – beispielsweise beim Konnektor und Kartenterminal – der TI jedoch nicht möglich.

Neue Software könne nur als komplettes vom Hersteller signiertes Firmware-Image in die Geräte der TI eingebracht werden. Diese Sicherheitsmechanismen werden der gematik zufolge vom BSI durch die Sicherheitszertifizierung bestätigt. Derzeit bestehe für die Komponenten der TI daher kein Sicherheitsrisiko aufgrund der kürzlich bekannt gewordenen Prozessor-Schwachstellen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau