Telemedizin

Verhaltenes Interesse an Videosprechstunden

Nur wenige Ärzte wollen Videosprechstunden anbieten. Zumindest gilt das für die KV Berlin.

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BERLIN. Das Verlangen von niedergelassenen Ärzten, Videosprechstunden nach EBM anzubieten, ist noch gebremst. In Berlin ist das Interesse höher als in Brandenburg.

Insgesamt fünf Anträge sind bei der Kassenärztlichen Vereinigung in Berlin bisher eingegangen. Nach Angaben der KV wurde "eine Genehmigung für die Leistung einer Videosprechstunde erteilt". Eine Fachärztin für Neurochirurgie hat dieses telemedizinische Angebot in ihre Praxisleistungen aufgenommen. Vier weitere Anträge sind noch in Bearbeitung.

In Brandenburg ist das Interesse an der EBM-Leistung dagegen unter den niedergelassenen Vertragsärzten noch äußerst gering. Bislang habe noch kein Arzt eine Erklärung eines Videodiensteanbieters vorgelegt, mit der gegenüber der KV nachgewiesen wird, dass die technischen Anforderungen eingehalten werden. Das sagte KV-Pressesprecher Christian Wehry der "Ärzte Zeitung".

Ebenso seien in Brandenburg bisher weder die zugehörigen EBM-Nummern 01439 oder 01450 abgerechnet worden.

Dabei, so Wehry, seien die Ärzte im Grunde einer Videosprechstunde gar nicht abgeneigt. Es habe schon einige Anfragen gegeben. Diese hätten sich aber "aufgrund des auf wenige Indikationen beschränkte Einsatzfeldes" erübrigt.

Die KV Berlin hat nach eigenen Angaben versucht, das Interesse aller anspruchsberechtigten Fachgruppen an der EBM-Videosprechstunde zu erhöhen. Denn Videosprechstunden, so die KV, können positive Effekte bei der Behandlung multimorbider Patienten oder von Kleinkindern haben. Schwierig sei das Angebot als Ersatz für den erneuten Arzt-Patienten-Kontakt aber besonders dann, wenn visuelle postoperative Verlaufskontrollen von Wunden per Video vorgenommen werden sollen. Denn hier komme es vor allem auch auf Druckdolenz, Sensorik und haptische Eindrücke an. (juk)

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