Anlagen-Kolumne
Aktien schlagen Immobilien
Von Gottfried Urban
Neu-Isenburg. Anleger sollten sich Gedanken machen, welche Geldanlage auf lange Sicht kaufkraftmehrende Ergebnisse bringt - und somit der Inflation paroli bietet. Was nützt Bargeld, wenn in 40 Jahren fast 50 Prozent an Kaufkraft verloren geht?
Deutsche Zinspapiere brachten im ungünstigsten Fall bei langer Haltedauer sogar nahezu den Totalverlust durch die Hyperinflation in 1923 oder die Währungsreform in 1948. Was macht man nun mit Geld, das man kurz- oder mittelfristig nicht benötigt?
Von der aktuellen Zinspolitik und der Unsicherheit über die langfristige Entwicklung unseres Geldsystems profitiert im Moment unter anderem der Immobilienmarkt, der Staat, aber auch die großen Konzerne.
Aktienunternehmen verdienen gut
Der Wunsch nach Vollbeschäftigung und steigende Unternehmensgewinne sollen die Steuereinnahmen weltweit steigen lassen.
Aktienunternehmen verdienen ein Vielfaches des aktuellen Zinses und zahlen ordentliche Dividenden bei wachsenden globalen Absatzmärkten. Eigentlich ein Idealszenario für die Aktienmärkte.
Anleger stecken ihr Geld zum langfristigen Vermögensschutz immer noch viel lieber in Wohnimmobilien. Eigentlich müsste ein Immobilienanleger bei den aktuellen Preisen ebenfalls Sorgen über den Werterhalt des Investments haben.
Große Unsicherheiten
Was in zwanzig Jahren die erworbene Wohnimmobilie noch Wert ist, das ist in höchstem Maße unsicher und hängt von vielen nicht beeinflussbaren Faktoren ab.
Der deutsche Aktienmarkt erzielte über sehr lange Zeiträume kaufkraftbereinigt immer eine Rendite um die sechs Prozent pro Jahr. Wenn man den Aktien- mit dem Immobilienmarkt vergleicht, dann ist auf lange Sicht der Aktienmarkt der Immobilie überlegen.
Wer Qualitätsaktien gut gestreut lange hält und nicht ständig versucht, negative Überraschungen zu prognostizieren, um diesen durch Kaufen und Verkaufen auszuweichen, der wird belohnt werden.