Anlagen-Kolumne

Medizintechnik - Chancen auf ein erneutes Boom-Jahr

Von Hanno Kühn Veröffentlicht:

Im vergangenen Jahr konnte der Subsektor Medizintechnik und -dienstleister den MSCI-World-Index, der die Entwicklung der Aktien von 23 Industrieländern weltweit abbildet, schlagen.

Wird sich diese Outperformance 2016 fortsetzen? Die Chancen stehen gut. Schon der Umstand, dass in den USA die Medical-Device-Steuer (2,3 Prozent des Umsatzes) für zwei Jahre ausgesetzt wird, dürfte der Branche Auftrieb geben - wenn das Einnahmen-Plus nicht für Preissenkungen genutzt wird, sondern in die Gewinne fließt.

Noch abzuwarten bleibt die Wirkung einer weiteren Neuerung: Künftig sollen in den USA bestimmte stationäre Behandlungen und Eingriffe, etwa Blinddarm-Op, pauschal statt nach Teilleistungen vergütet werden, ähnlich wie dies hierzulande mit den Fallpauschalen schon seit einigen Jahren geschieht.

Man erhofft sich davon Einsparungen für die staatliche Gesundheitsfürsorge Medicare: Viele US-Kliniken sind selbstständige Unternehmen, manche sogar börsennotiert.

Als solche, so die Überlegung, sind sie nun gefordert, ihre Technologien und Kapazitäten möglichst effizient für den optimalen Behandlungserfolg einzusetzen und auch bei Zulieferern stärker auf die Effizienz zu achten. Kritiker befürchten indes, dass der Sparhebel an den Verweilzeiten der Patienten angesetzt wird und die Versorgungsqualität leidet.

Vier Erstattungsmodelle werden derzeit mit der Initiative "Bundled Payments for Care Improvement" geprüft. Seit Jahresbeginn laufen etwa radiologische Pilotprojekte mit dem Ziel, die Zahl der Bestrahlungen pro Therapie zu verringern; ab 1. April 2016 wird auch der Ersatz von Hüft- und Kniegelenken pauschal vergütet.

Sollte sich diese Pauschalvergütung durchsetzen, dürften Hersteller innovativer Medizintechnik und hocheffiziente Dienstleister zu den Gewinnern zählen - und, so sie denn börsennotiert sind, den breiten Aktienmarkt einmal mehr überflügeln.

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