ANLAGENKOLUMNE

Die Zeichen für Goldanlagen stehen gut

Goldaktien konnten im Januar wieder zulegen und sind eine interessante Beimischung fürs Depot. Denn selbst einer Inflation trotzt das Metall.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Der Januar war mit einem Minus von knapp 10 Prozent in den USA der schlechteste Januar in der amerikanischen Börsengeschichte. Aber auch die anderen Märkte, von Deutschland über Europa bis Japan, mussten ähnlich hohe Kursverluste hinnehmen. Gut entwickelten sich erstmals wieder Goldaktien. Deren Index hatte sich im vergangenen Jahr vorübergehend mehr als halbiert, was in Anbetracht der steigenden Goldnotierungen fundamental keinesfalls gerechtfertigt war.

Inflationsängste wirken sogar positiv

Positiv wirkten sich beim Gold in der Vergangenheit vor allem Inflation oder Inflationsängste aus. Gold-Pessimisten argumentieren in diesem Zusammenhang, dass derzeit weltweit in vielen Branchen erhebliche Überkapazitäten herrschen - in einigen Branchen bis 30 Prozent - und damit Preissteigerungen unmöglich sind. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass extreme Geldmengenausdehnungen und staatliche Neukreditaufnahmen, wie derzeit, am Schluss eben doch hohe Inflation auslösen.

Da der Goldpreis nicht nur in Euro und Pfund, sondern zuletzt auch in den Gold-Produzentenwährungen südafrikanischer Rand, Australischer-Dollar und Kanadischer-Dollar auf neue Allzeit-Hochs gestiegen ist, dürften die Aussichten für Goldproduzenten in diesem Jahr günstig sein. Dies gilt vor allem, wenn der Goldpreis auch die psychologisch wichtige Grenze von über 1000 US-Dollar (rund 778 Euro) wieder überschreitet.

Der Goldpreis könnte steigen

Die sogenannten Gold-Exchange Traded Funds, also jene Fonds, die ausschließlich in das physische Metall investieren, hatten zuletzt in den USA täglich mehr Zuflüsse, als Gold gefördert wird. Damit könnte sich die bisher deutliche Unterinvestierung der Anleger im gelben Metall in diesem Jahr ändern und Gold im Preis nachhaltig steigen. Bisher haben Fonds dieser Art gut 800 Tonnen Gold für ihre Anleger gekauft. Dies repräsentiert gerade einmal einen Betrag von rund 16 Milliarden Euro. In einer Zeit, in der allein Deutschland bisher schon über 800 Milliarden Euro für die Finanzmarktstützung ausgegeben oder garantiert hat, stehen solchen "Papiergarantien" also weiterhin nur minimalste reale Vermögensgüter der Anleger gegenüber.

Wenn große Teile der Goldproduktion von derzeit jährlich rund 2200 Tonnen (entspricht 44 Milliarden Euro) durch Anlegerkäufe absorbiert wird (knapp 70 Prozent der Goldproduktion geht normalerweise an die Schmuckindustrie), kann man sich vorstellen, wo der Goldpreis bald stehen dürfte. Prognosen sind zwar heute ungleich schwieriger als in der Vergangenheit. Der gute Gold-Start 2009 könnte aber tatsächlich bedeuten, dass wir vor einem Jahr des Goldes stehen.

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