Anlagen-Kolumne

Korrektur bietet erste Einstiegsmöglichkeiten

Wenn die Zahl der Optimisten niedrig ist, wird es Zeit an den Wiedereinstieg in Aktien zu denken. Nach der jüngsten Korrektur könnte es bald so weit sein.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Eine Börsenweisheit lautet, "Sell in May and go away!". Die Fortsetzung dieser häufig zutreffenden Saisonalität an den Börsen lautet: "But remember, come back in September!"

Ob dieser Verlauf in diesem Jahr wieder so zutreffen wird wie 2011, ist schwer zu sagen. Immerhin hat sich aber die Einschätzung des Vormonats bestätigt, dass der zu große Optimismus die Börsen korrekturanfällig macht. Der Dax hat zeitweise um acht Prozent auf bis zu 6500 Punkte nachgegeben.

Damit hat sich zumindest in Deutschland auch beim Optimismus der Investoren einiges getan. Nach jüngsten Umfragen gab es sogar in der vergangenen Woche lange nicht gesehene Niveaus von nur etwa 25 Prozent Optimisten.

Das ist selten. In den USA fiel die Korrektur nicht so stark aus und entsprechend hat sich die Stimmung nur leicht eingetrübt, aber immerhin ist die überschwängliche Stimmung verschwunden.

Neben der rein saisonalen Betrachtung sprechen derzeit auch die sich leicht abschwächenden Konjunkturindikatoren gegen einen sofortigen Anstieg der Aktienmärkte.

In den Zahlen der Unternehmen, die im Rahmen der Quartalsberichterstattung derzeit veröffentlicht werden, scheint dies aber noch keine starken Bremsspuren zu hinterlassen.

Künstlich niedrig gehaltene Zinsen für Staatanleihen

Solange die Lage sich nicht dramatisch abschwächt, ist nicht mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik zu rechnen. Wie bereits mehrfach an dieser Stelle herausgestellt, dürfte die Verfügbarkeit neuer Liquidität aber der Haupt-Börseneinflussfaktor für die nächste Zukunft sein.

Aufgrund der jüngsten Aktionen der EZB hat sich deren Bilanzsumme innerhalb von fünf Jahren etwa verdreifacht.

Ein großer Teil dieser Liquidität liegt zwar noch bei den Banken oder ist ungenutzt bei der EZB angelegt worden. Die Zinsen von Staatsanleihen werden aber so künstlich niedrig gehalten.

Dennoch, mittelfristig ist eine Abkehr dieser Notenbankstrategie in der fragilen Situation, in der sich viele hoch verschuldeten Staaten befinden, nicht mehr möglich, denn damit würde das Kartenhaus zusammenbrechen und Staatspleiten nach sich ziehen.

Die ersten Auswirkungen des übermäßigen Geldes und des künstlich niedrigen Zinses sind an Energie- und Immobilienpreisen abzulesen. In vielen Metropolen werden stattliche Preise für Immobilien bezahlt - Investoren suchen Sachwerte.

Zu diesen zählen aber auch gute Unternehmen mit Substanz und stabilem Geschäftsmodell. Diese werden zukünftig mit steigender Inflationsrate noch stärker gefragt sein.

Mit der jüngsten kleinen Aktienmarktkorrektur ergeben sich hier erste langfristige Einstiegsgelegenheiten.

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