Anlagen-Kolumne

Gute Zeiten für Dividendenstrategien

Dividenden stellen für Anleger auf lange Sicht ein zuverlässig planbares Einkommen dar. Besonders lukrativ sind derzeit die wichtigen Aktienindizes.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Versierten Anlegern ist es sicherlich bewusst, aber die meisten Privatinvestoren unterschätzen die Bedeutung von Dividendenzahlungen.

Das britische Forschungsinstitut You Gov stellte im April in einer Befragung von 1100 Privatanlegern fest, dass lediglich sechs Prozent der Teilnehmer den Dividendeneinfluss auf den Gesamtertrag richtig einschätzen konnten.

Der Großteil der Anleger hätte es nicht für möglich gehalten, dass in den vergangenen 15 Jahren 58 Prozent des Gesamtertrages durch Dividendenzahlung generiert wurden.

Derzeit besteht sogar die seltene Situation, dass die Dividendenrenditen der wichtigen Aktienindizes über den Verzinsungen von 10-jährigen Staatsanleihen notieren, aber auch häufig über der Rendite guter Unternehmensanleihen.

Gleichzeitig ist aber auch die durchschnittliche Ausschüttungsquote niedrig. In den USA ist sie beispielsweise mit 30 Prozent so gering wie zuletzt 1871.

Weniger deutliche Schwankungen

Da Dividenden in der Regel deutlich weniger schwanken als die Unternehmensgewinne, stellen sie auf lange Sicht gesehen einen recht zuverlässig planbaren Einkommensstrom dar.

Ein Portfolio, welches in das Quintil der Aktien mit den jeweils höchsten Renditen investiert hätte, generierte in den vergangenen 112 Jahren einen jährlichen Ertrag von 13,3 Prozent, wohingegen das niedrigste Quintil nur 5,4 Prozent erzielt hätte.

Selbstverständlich gilt auch bei der Auswahl der Dividendenaktien nicht einfach nur "je höher, desto besser". Zahlt ein Unternehmen eine sehr hohe Dividende, die vielleicht sogar einer zweistelligen Rendite entspricht, kann davon ausgegangen werden, dass dies nicht nachhaltig ist.

Forscher haben in Untersuchungen herausgefunden, dass die Kombination aus einer überdurchschnittlichen Rendite und einer mäßigen Ausschüttungsquote die besten Ergebnisse liefert.

Überdurchschnittlich heißt dabei etwa ein Prozent über dem Marktdurchschnitt. Als eine mäßige Ausschüttungsquote vom Gewinn kann eine Größenordnung von 40 bis 50 Prozent angesehen werden.

Damit bleibt dem Unternehmen zum einen noch genug Geld, um in weiteres Wachstum zu investieren. Zum anderen kann bei Gewinnrückgängen die Dividende konstant gehalten werden, indem die Ausschüttungsquote vorübergehend erhöht wird.

Oft kommt eine Reaktion, wenn Dividende gekürzt wird

Eine Kürzung der Dividende, so haben Studien ergeben, ist ein Signal, das von den Investoren in der Regel mit einer längeren Phase von unterdurchschnittlicher Kursentwicklung honoriert wird.

Es gibt Unternehmen, die seit mehr als 100 Jahren eine stetig steigende Dividende zahlen. Solche Unternehmen operieren in der Regel in reifen Industrien. Damit ist das Pleiterisiko geringer.

Mit den regelmäßigen Dividendenausschüttungen erhält der Anleger über die Jahre hinweg seine Investition Stück für Stück zurück. Das reduziert das Risiko.

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