Konsumgüter-Aktien

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Konsumgüter-Giganten wie Henkel und Nestlé steigern von Jahr zu Jahr Umsatz und Gewinn. Wachstumsmotor sind dabei die Schwellenländer und die schnell wachsenden Produktpaletten.

Von Richard Haimann Veröffentlicht:
Gewaschen wird weltweit - zunehmend mit Markenwaschmitteln. Das freut Hersteller und Analysten.

Gewaschen wird weltweit - zunehmend mit Markenwaschmitteln. Das freut Hersteller und Analysten.

© Tyler Olson/fotolia.com

NEU-ISENBURG. Den großen Konsumgüterherstellern gelingt es seit Jahrzehnten, Umsätze und Gewinne zu steigern. Das treibt ihre Aktienkurse kontinuierlich in die Höhe. Analysten erwarten, dass der Trend weiter anhält.

Es ist ein neuer Rekordgewinn in der an Erfolgen nicht gerade armen 180-jährigen Geschichte des Konzerns: 11,3 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 8,7 Milliarden Euro, verdiente der US-Konsumgüterhersteller Procter & Gamble in seinem im Juni zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2013.

Einmal mehr ist es damit dem 1833 in Cincinnati gegründeten Unternehmen gelungen, Umsatz und Ertrag zu steigern.

Der kontinuierliche Erfolg spiegelt sich im Aktienkurs wider: Seit Jahrzehnten erklimmt das Papier immer neue Höhen, weil "der Konzern mit den steigenden Gewinnen immer höhere Dividenden ausschüttet", erläutert Deutsche Bank-Analyst William Schmitz.

Dies werde auch künftig so bleiben, meint Schmitz, und hat das Kursziel für die Aktie auf 90 US-Dollar angehoben. Das wäre ein Plus von zwölf Prozent gegenüber der gegenwärtigen Notierung.

Analysten stehen auf Waschmittel

Nicht nur für Procter & Gamble sind Analysten optimistisch. Auf den Empfehlungslisten stehen auch andere Konsumgüter-Giganten, die ihre Produkte rund um den Globus verkaufen: Die Aktie des Schweizer Nestlé-Konzerns haben ebenso zahlreiche Banken mit Kaufen eingestuft, wie das Papier des deutschen Waschmittel-, Körperpflege- und Klebstoffproduzenten Henkel und des britisch-niederländischen Verbrauchsgüterherstellers Unilever, der mit mehr als 160.000 Mitarbeitern seine Nahrungsmittel, Kosmetika, Körper- und Haushaltepflegeartikel in 100 Ländern vertreibt.

"Stalwarts" - Unerschütterliche - nennt der Fidelity-Stratege Peter Lynch diese Konzerne. "Ihre Börsenkurse steigen seit Jahrzehnten stetig und unerschütterlich in die Höhe." Denn die Konzerne fertigten nicht nur Produkte, die Menschen ständig benötigen.

"Sie erschließen sich auch fortwährend neue Märkte, um Umsatz, Gewinn und Dividenden zu steigern", sagt Lynch. Paradebeispiel dafür ist Procter & Gamble: Die Pampers-Windeln des Konzerns halten inzwischen Baby-Popos rund um den Globus trocken, mit Dash wird in fast allen Ländern Wäsche gewaschen, Zahncremetuben von Blendax und blend-a-med stehen weltweit in Supermarktregalen.

Henkel ist bei Expansion vorne dabei

Analysten glauben, dass Umsatz und Gewinne der Riesen auch künftig zulegen werden - wegen des Wachstums in den Schwellenländern. In den aufstrebenden Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas steigt die Wirtschaftsleistung seit Jahren.

"Damit wächst kontinuierlich die Zahl der Haushalte, für die Markenprodukte in Frage kommen", sagt Chehab Wahby, Partner bei der Unternehmensberatungsgesellschaft OC&C Strategy, die jetzt in einer Studie das weitere Wachstumspotenzial der großen Konsumgüterhersteller untersucht hat.

Die Konzerne expandieren deshalb eifrig in diesen Ländern. Vorne mit dabei ist Henkel. "Das Unternehmen generiert bereits 45 Prozent seines Umsatzes in den Wachstumsmärkten Osteuropa, Afrika, Naher Osten, Lateinamerika und Asien", sagt Wahby.

Wie die Mitbewerber wollen auch die Düsseldorfer ihre Geschäfte dort noch weiter vorantreiben. "Wir wollen unsere Präsenz in diesen Regionen weiter ausbauen", sagt Henkel-Vorstandschef Kasper Rorstedt.

Noch aktiver in den neuen Märkten ist der französische Nahrungsmittelkonzern Danone, zu dem auch Kraft Foods und die Mineralwassermarken Evian sowie Volvic gehören. 50 Prozent des Umsatzes werden in Wachstumsregionen generiert.

"Danone hat die am schnellsten wachsende Produktpalette", kommentiert Jon Cox, Analyst bei Kepler-Cheuvreux. Wie sein Kollege David Hayes von Nomura Research hat er die Aktie mit "Kaufen" eingestuft.

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