Anlagen-Kolumne

Positiver Ausblick zum Jahresausklang

Ein Faktor, der in den kommenden Quartalen für mehr Nachfrage sorgen könnte, ist die M&A-Aktivität von Unternehmen, die versuchen, die noch tiefen Zinsen zu nutzen.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Seit 1970 konnte der MSCI Europe Index den Oktober in 67 Prozent der Fälle positiv abschließen und gewann dabei im Mittel 0,62 Prozent beziehungsweise im Median 1,53 Prozent hinzu.

Abgesehen von dieser statistischen Argumentation für eine positive Oktoberentwicklung, die in der Regel den Wendepunkt für die Jahresendrally darstellt, gibt es einige Gründe, die zuversichtlich zum Jahresausklang stimmen.

Einmal sind die Stimmungsindikatoren weiterhin konstruktiv. Das heißt, es kann trotz der Hochkurse am Aktienmarkt nur ein verhaltender Optimismus gemessen werden. Das spricht dafür, dass die Anleger noch nicht voll investiert sind.

Das dürfte an der weiterhin unübersichtlichen politischen Situation in Europa, Deutschland und USA liegen.

Expansive Notenbanken

Darüber hinaus gibt es zurzeit keinen Grund anzunehmen, dass der wichtigste Börseneinflussfaktor, die weltweit expansive Notenbankpolitik, sich ändern sollte.

Die konjunkturellen Daten in den USA zeigen nur noch kleine Verbesserungen und zum Teil sogar leichte Verschlechterungen, wie der Immobilien- und Arbeitsmarkt zeigen.

Damit dürfte es für die US-Notenbank schwierig sein, für ein Ausschleichen aus der expansiven Geldpolitik noch in diesem Jahr zu argumentieren. Kurz nach dem US-Haushalts- und Verschuldungsstreits wird die Notenbank kein zusätzliches Öl ins Feuer gießen wollen.

Die anderen Notenbanken bleiben ebenfalls expansiv. Die japanische Notenbank ist gerade mit ihrem Ziel, die Geldbasis bis 2015 zu verdoppeln, gestartet und die EZB wird dem Vernehmen nach auch ihr Möglichstes tun, die Überschussliquidität (also das Geldmengenwachstum, das nach Abzug von Wirtschaftswachstum und Inflation übrig bleibt) nicht schrumpfen zu lassen.

Gute Möglichkeit, den Gewinn pro Aktie zu steigern

Ein Faktor, der in den nächsten Quartalen für mehr Nachfrage und höhere Bewertungen sorgen könnte, ist die M&A-Aktivität. In der Perspektive, dass sich die extreme Niedrigzinsphase dem Ende neigt, dürften Unternehmensvorstände zunehmend versuchen, tiefe Zinsniveaus noch zu nutzen, um kreditfinanzierte Akquisitionen zu tätigen.

Wie die weltweit steigenden Umfragewerte der Einkaufsmanager zeigen, nimmt die Zuversicht in den Unternehmen zu, was für ein gutes M&A-Umfeld spricht.

Unternehmen könnten aber auch eigene Aktien zurückzukaufen, denn häufig sind die Zinsen für Fremdkapital geringer als die eigene Dividendenrendite.

Nebenbei ist das eine gute Möglichkeit, den Gewinn pro Aktie zu steigern. Gleichzeitig ist das Aktienangebot durch Neuemissionen und Kapitalerhöhungen weiter gering, denn die Unternehmen finden am Anleihemarkt günstigere Konditionen zur Finanzierung.

Dr. Jens Erhardt, unabhängiger Fondsmanager, erreicht mit seinen Fonds immer wieder Spitzenplätze unter den Vermögensverwaltern.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken