Anlagen-Kolumne

Wie viele Aktien verträgt ein Depot?

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Eine populäre Faustformel legt nahe, dass die Aktienquote eines Anlagedepots in etwa 100 minus Lebensalter betragen kann. Wie alle Pauschalierungen ist auch diese zwar nur bedingt hilfreich. In ihr steckt aber die Kernaussage, dass man für ein Aktieninvestment Zeit mitbringen muss.

Die guten Wirtschaftszahlen für Deutschland dürften die Aktienmärkte weiter beflügeln. Die jüngsten Zahlen verdeutlichen, dass sich die Konjunkturerholung zu einem echten Aufschwung entwickelt. Doch die Bürger haben ihre Entscheidung in Sachen Geldanlage mehrheitlich gegen Aktien getroffen. Alleine 2013 wurden Aktienfonds im Wert von über sechs Milliarden Euro zurückgegeben.

Da der Deutsche im Schnitt 46 Jahre alt ist, könnte gemäß obiger Faustformel eine Aktienquote von 54 Prozent empfehlenswert sein. Tatsächlich investieren die Bundesbürger gerade einmal 13 Prozent in Aktien, direkt oder über Fonds. In den USA hält jeder zweite Bürger in irgendeiner Form Aktien-Beteiligungen.

Wer nach der genannten Formel zu Rentenbeginn mit 65 Jahren etwa 35 Prozent in nachhaltig funktionierende Aktienstrategien investiert hat, sollte damit im Ruhestand keine großen Enttäuschungen erleben. Dagegen kann der Versuch, kurzfristig seine Alterseinkünfte mit Aktiengewinnen zu sichern, schiefgehen.

Die Gefahr eines Crashs besteht immer. Ein derartiger Einbruch unmittelbar nach Beginn des Ruhestands trifft ein Portfolio mit einem vergleichsweise hohen Aktienanteil besonders hart. Wichtig ist daher, so zu planen, dass im ungünstigen Fall auf Sicht von 15 Jahren aus dem Aktienanteil keine substanziellen Entnahmen gemacht werden müssen.

In dieser Zeit stehen lediglich die Dividendenzahlungen zur Verfügung. Gelder, die für den Erhalt des Lebensstandards benötigt werden, sollten dagegen immer in liquide Anlagen ohne Wertschwankungen angelegt werden.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen