Schlichter soll das Projekt E-Card voranbringen

BERLIN (ger). Der frühere Staatssekretär im Gesundheitsministerium Dr. Klaus Theo Schröder soll in Zukunft bei Streitfällen um die elektronische Gesundheitskarte als Schlichter auftreten. Das haben die Gesellschafter der Betreibergesellschaft gematik beschlossen.

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Um in Zukunft Stillstand beim Projekt der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) zu vermeiden soll der Schlichter künftig zwischen den unterschiedlichen Interessen der Gesellschafter vermitteln. Das vereinbarten die Gesellschafter während ihrer Sitzung zum Abschluss der Bestandsaufnahme des Projekts, die Gesundheitsminister Philipp Rösler bei Amtsantritt gefordert hatte. Vertreten sind unter den Gesellschaftern die Kassenärzte über die KBV, die Bundesärztekammer, die Zahnärzte, die Apotheker und die Kostenträger über den Spitzenverband der Krankenkassen.

Schröder gilt als ausgewiesener Kenner der eGK, deren versuchte Einführung er als Staatssekretär über viele Jahre hinweg begleitet hat. Über den Einfluss des Schlichters bei einem Dissens zwischen den Gesellschaftern hat die gematik allerdings noch nichts verlauten lassen.

Wie berichtet, sind für Teilprojekte der eGK sogenannte "Kümmerer" bestimmt worden. So wird sich die Bundesärztekammer vor allem mit der Speicherung der Notfalldaten auf der eGK beschäftigen. Bis zuletzt hatte es aus den Testregionen Beschwerden gegeben, dass die Übertragung dieser Daten auf die Karte einen Aufwand von 20 Minuten verursacht habe. "Das ist jetzt die Herausforderung, diesen Prozess weniger zeitaufwändig zu machen und den Export aus der Praxis-EDV zu vereinfachen", sagte Dr. Franz-Josef Bartmann, Telematikbeauftragter der Bundesärztekammer, im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

Ganz überraschend habe die Krankenhausgesellschaft bei der Versammlung schon beantragt, die Fallakte für eine Kommunikation zwischen Kliniken und niedergelassenen Ärzten zu beschließen. Das könnte nun im Mai kommen. Für Ärzte würde das bedeuten, dass auch der Einsatz eines Konnektors schon bald auf die Praxen zukäme.

Wann der Basis-Rollout der eGK weitergehe, sei nicht absehbar, sagte Bartmann. Zunächst würden die Kassen abwarten, bis gesichert sei, dass die Stammdaten der Patienten über die Karte online abgeglichen werden könnten. Da ist nun - nachdem sich die Ärzte und Krankenkassen nicht einigen konnten - die Politik am Zug.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Urteil sorgt für Bauchschmerzen

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