Gesundheitskarte

Kassen attackieren Ärzte

Die elektronische Gesundheitskarte ist blockiert. Jetzt wollen die Kassen den Schuldigen dafür gefunden haben: die Ärzte. Der Ruf nach dem Gesetzgeber wird lauter.

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Vorzügliches Streitobjekt: die Gesundheitskarte.

Vorzügliches Streitobjekt: die Gesundheitskarte.

© Harald Tittel / dpa

BERLIN. Die Krankenkassen wollen die niedergelassenen Ärzte per Gesetz dazu zwingen lassen, das Versichertenstammdatenmanagement auf der elektronischen Gesundheitskarte zu übernehmen.

Der Gesetzgeber müsse für "stringente gesetzliche Rahmen- und Organisationsbedingungen für eine nutzenorientierte Telematikstruktur" sorgen, heißt es in einer Pressemitteilung des Verwaltungsrates des GKV-Spitzenverbandes von Donnerstag.

Mögliche weitere Funktionen der Karte wie das Notfalldatenmanagement, Arzneimitteltherapiesicherheit, elektronische Fallakten oder Arztbriefe sollten vorangetrieben werden.

Den Ärzten sollten dafür verbindlich einzuhaltende Termine vorgegeben und Geldbußen bei Nichteinhaltung angedroht werden.

Aus Versichertenbeiträgen seien bereits 728 Millionen Euro in das IT-Projekt geflossen, ohne dass ein Mehrnutzen erkennbar wäre, sagte der Pressesprecher des GKV-Spitzenverbandes, Florian Lanz.

Die Ärzte stemmen sich dagegen, die Aktualisierung der Stammdaten zu übernehmen. Dies sei eine Verwaltungsaufgabe der Kassen, heißt es bei der KBV. Darauf solle der Gesetzgeber die Kassen hinweisen.

Die Vertreterversammlung der KBV hat die Mitarbeit in der gematik und den Testregionen der elektronischen Gesundheitskarte abgelehnt, wenn das Projekt nur den Kassen nütze. (af/dpa)

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