Kommentar zur E-Card

Leidtragende sind die Praxen

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:

Auch 2015 sind Arztbesuche ohne E-Card möglich - damit wirbt die Linksfraktion in einer Pressemitteilung. Den Patienten reiche ein Papiernachweis ihrer Kasse, der den Leistungsanspruch belegt.

Für die Skeptiker der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) auf den ersten Blick eine positive Botschaft. Rückendeckung holt sich die Linke dabei von der Bundesregierung.

Doch was da so schön als Alternative beworben wird, verlagert den Protest der eGK-Skeptiker in Wahrheit in die Praxen. Denn dort, wo eigentlich gute Versorgung stattfinden soll, müssen sich die Teams dann stattdessen um den Papierkrieg des Ersatzverfahrens kümmern.

Dass die Kassen - außer wie in Ausnahmefällen vorgesehen - ihren Versicherten reihenweise Papierbescheinigungen anstatt der eGK ausstellen werden, ist unwahrscheinlich.

Zum einen, weil die Mehrheit der Versicherten bereits mit der Karte ausgestattet wurde. Zum anderen, weil die Kassen für das Projekt eGK bislang rund eine Milliarde Euro aufgewendet haben. Die Bereitschaft, ein Parallelsystem zur eGK zu finanzieren, dürfte also kaum vorhanden sein.

Die Folge: Die Praxen müssen Privatrechnungen schreiben und anschließend zusehen, wie sie an das Geld für die erbrachte Leistung kommen. Das schadet nicht der eGK, sondern der Versorgung.

Lesen Sie dazu auch: Nur noch gültig oder nicht?: Neue Verwirrung um E-Card

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