Voting-Ergebnis

E-Card fehlt der Mehrwert

Unser Online-Voting hat ergeben: Die Mehrzahl der Leser der "Ärzte Zeitung" hält die elektronische Gesundheitskarte für einen unnötigen Kostentreiber oder gar eine Gefahr für Patientendaten. Die gematik meldet indes, dass die ersten Tests erfolgreich waren.

Veröffentlicht:
Die elektronische Gesundheitskarte hat viele noch nicht überzeugt.

Die elektronische Gesundheitskarte hat viele noch nicht überzeugt.

© Lukas Barth / dpa

NEU-ISENBURG. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will mit seinem E-Health-Gesetz - besser einem ausgefeilten Bonus-Malus-System - Ärzte und Kassen endlich auf die gemeinsame Datenautobahn leiten.

Doch wie stehen die Leser der "Ärzte Zeitung", zu denen größtenteils niedergelassene Ärzte zählen, zu der dafür wichtigen elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und ihrer Telematikinfrastruktur? Wir haben nachgefragt.

510 Leser haben sich an unserem Online-Voting beteiligt, das vom 8. bis 22. Januar auf aerztezeitung.de lief. Das Ergebnis ist eindeutig: Zwei Drittel überzeugt die Gesundheitskarte bislang nicht.

Über 43 Prozent der Umfrage-Teilnehmer halten die Karte für einen Kostentreiber und daher für unnötig. Über 23 Prozent sehen durch sie sogar die Patientendaten gefährdet. Nicht ganz ein Prozent interessiert sich einfach nicht für die elektronische Gesundheitskarte.

Gerade einmal rund ein Viertel der Umfrage-Teilnehmer äußert sich positiv: Etwas mehr als elf Prozent glauben, dass die E-Card Patienten und Ärzten einen Mehrwert in der Versorgung bietet. Sie halten sie daher für gut.

Rund 15 Prozent meinen, der Austausch unter den Leistungserbringern sei zwar nötig, aber die Karte könne noch zu wenig. Damit zielen sie sehr wahrscheinlich auf die nach wie vor fehlenden Mehrwertanwendungen ab.

Abgleich der Versichertenstammdaten als erste Online-Anwendung

Als vor rund zehn Jahren die damalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt den Anstoß für die Gesundheitskarte gab, ging es vor allem darum, die Arzneimitteltherapie sicherer zu machen. Doch derzeit ist die eGK nichts anderes als die alte Versichertenkarte plus Foto des Versicherten.

Und als erste Online-Anwendung ist der digitale Abgleich der Versichertenstammdaten geplant. Wozu diesen Herbst auch erst die Tests starten. Da wundert es nicht, dass zusätzliche knapp sechs Prozent der Umfrage-Teilnehmer die E-Card nur für gut gemeint, aber eben generell ohne Mehrwert für die Versorgung halten.

Die Betreibergesellschaft der Gesundheitskarte, die gematik, sieht sich indes gut für die Online-Tests und den anschließenden Rollout gewappnet.

In einem ersten Test ("Durchstichtest"), der von den Industriepartnern zusammen mit der KKH Kaufmännischen Krankenkasse im Dezember durchgeführt wurde, habe der Nachweis erbracht werden können, dass die Telematikinfrastruktur im Zusammenspiel mit allen Komponenten für den Versichertenstammdatenabgleich funktionsfähig ist, heißt es.

In dem Test wurde der Versichertenstammdatensatz erfolgreich online überprüft. (reh)

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle