Kommentar
Crossmedialer Pioniergeist
Crossmedialer Pioniergeist in Sachen Prävention und Selbstzahlerleistungen wird belohnt. Eindrucksvoll zeigt dies das Beispiel von 130 Göttinger Haus- und Fachärzten, die für Präventionstage immer wieder viele Patienten - samt Angehörigen - mobilisieren können.
Der Erfolg liegt mit Sicherheit nicht daran, dass die Göttinger im Vergleich zu anderen Bundesbürgern ein erhöhtes Aufklärungsbedürfnis hätten. Nein, es ist das Verdienst der kooperierenden Niedergelassenen, zielgruppenspezifisch Themen rund um Prävention aufzubereiten und sie mit Event-Charakter zu vermarkten. Sie laden an einem Samstag oder Sonntag in ein örtliches Kino ein und garnieren wissenschaftliche Vorträge zu Krankheitsbildern wie erektiler Dysfunktion mit themengerechten Kinofilmen. Nicht aus der Schmuddelecke, sondern aus Hollywood, wohlgemerkt.
Das hat Vorteile für beide Seiten. Die Filme lockern die Zungen der Zuschauer, worauf diese nach Filmende auch viel eher bereit sind, über manche Tabuthemen zu sprechen - mit dem Partner wie mit dem Arzt, wie die Erfahrung aus dem Projekt zeigt. Zum Zweiten gehen die Patienten dann natürlich mehrheitlich in die Praxen der Referenten. So haben beide gewonnen.
Lesen Sie dazu auch: Film ab: Der Präventionstag kann beginnen