Bewertung im Internet

85 Prozent würden ihren Arzt weiterempfehlen

Jeden Tag verzeichnen AOK, BARMER GEK, TK und Weisse Liste in ihren Portalen zur Arztsuche und Arztbewertung über 15.000 Besuche. Die Ergebnisse sind auch für die bewerteten Ärzte interessant, denn sie beruhen auf einem wissenschaftlich validierten Fragebogen.

Von Peter Willenborg Veröffentlicht:
Mit Anzeigen wie dieser bewerben seit Kurzem AOK, Barmer GEK und die TK bei ihren Versicherten die Möglichkeit, Arztpraxen online zu bewerten.

Mit Anzeigen wie dieser bewerben seit Kurzem AOK, Barmer GEK und die TK bei ihren Versicherten die Möglichkeit, Arztpraxen online zu bewerten.

© AOK

BERLIN. Welche Erfahrungen haben andere Patienten mit einem Hausarzt, Facharzt oder Zahnarzt gemacht? - Patienten, die auf der Suche nach einem passenden Arzt sind, können sich im AOK-Arztnavigator auf Basis der Weissen Liste darüber informieren, wie zufrieden andere Patienten mit dem Arzt und dessen Praxis sind.

Da die Ergebnisse auf einem wissenschaftlich entwickelten und validierten Fragebogen basieren, geben sie den bewerteten Ärzten und Praxen ein differenziertes Feedback zu den Erfahrungen ihrer Patienten. Sie decken die Themenbereiche "Praxis und Personal", "Arztkommunikation", "Behandlung" und "Gesamteindruck" ab.

Die Ergebnisse können auch für das Qualitätsmanagement der eigenen Praxis genutzt werden, ohne dass Aufwand für die Abwicklung einer eigenen Befragung entsteht.

Kampagne für die Arztbewertung

Neben dem AOK-Arztnavigator basieren auch die Arztbewertungsportale von BARMER GEK und TK auf dem Angebot der Weissen Liste.

Alle Bewertungen, die die Versicherten der drei großen Krankenkassen abgeben, fließen daher in eine gemeinsame Datenbank ein und sind in den jeweiligen Portalen der Kassen und bei der Weissen Liste abrufbar.

Das Angebot wird bereits rege genutzt: Im Durchschnitt verzeichnen die Seiten etwa 15.000 Besuche pro Tag. Um die Anzahl der Nutzer weiter zu erhöhen, haben die Partner jetzt eine gemeinsame Informationsaktion unter dem Motto "Ärzte gut finden" gestartet.

Ziel dieser Aktion ist es, noch mehr Versicherte darauf aufmerksam zu machen, dass sie mit ihrer Arztbewertung anderen helfen können, einen passenden Arzt zu finden.

Außerdem bieten alle Partner jetzt auch die Möglichkeit zur Arztbewertung und Arztsuche per Smartphone an - die AOK über die neue "AOK-Arztapp" (siehe nebenstehenden Artikel).

Die Ergebnisse zu den jeweiligen Ärzten werden freigeschaltet, sobald mindestens fünf Beurteilungen für sie vorliegen. Eine solche Mindestanzahl von Bewertungen gibt es bei keinem anderen Arztbewertungsportal.

"Unser Ziel ist es, neue Maßstäbe für Arztbewertungsportale zu setzen und möglichst viele Patienten mit gut abgesicherten Informationen zu unterstützen", erläutert Ilona Köster-Steinebach vom Verbraucherzentrale Bundesverband, einer der Trägerorganisationen der Weissen Liste.

Zudem seien die Portale der beteiligten Kassen und der Weissen Liste komplett werbefrei, bezahlte Platzierungen seien strikt ausgeschlossen. Ein weiterer wichtiger Pluspunkt: Die Versicherten müssen sich mit den Angaben auf ihrer Versichertenkarte registrieren, bevor sie eine Bewertung abgeben können.

Diese Registrierung bietet einen einzigartigen Schutz vor Manipulationen - zum Beispiel vor Mehrfachbewertungen durch ein- und denselben Patienten.

Bis jetzt haben die Versicherten von AOK, BARMER GEK und TK rund 270.000 Bewertungen für rund 70.000 einzelne Ärzte abgegeben. Die Ergebnisse zeigen eine große Zufriedenheit der Patienten mit ihren Ärzten: Insgesamt würden rund 85 Prozent der Teilnehmer ihren Arzt weiterempfehlen.

Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Fachgruppen und auch zwischen einzelnen Ärzten einer Fachgruppe.

Kostenlose Info-Pakete für Praxen

Praxen, die ihre Patienten aktiv auf die Möglichkeit der Bewertung hinweisen wollen, finden im persönlichen Arztbereich des AOK-Arztnavigators verschiedene Möglichkeiten: Hier können sie ein kostenloses Info-Paket mit Plakaten, Info-Karten und einem Aufsteller für den Praxisempfang bestellen. Eine weitere Möglichkeit sind kostenlose Banner für die Praxis-Homepage zum Download.

Außerdem findet sich im persönlichen Arztbereich ein Formular, mit dem Praxen Änderungen und Korrekturen mitteilen können - zum Beispiel zu den Adressdaten Ihrer Praxis oder zu den Öffnungszeiten.

Eine Mitteilung ist ohne Authentifizierung möglich und wird redaktionell überprüft. Zudem besteht die Möglichkeit, die Ergebnisse der Praxis für alle Nutzer des Portals sichtbar zu kommentieren.

Wer sich ein persönliches Nutzerkonto angelegt hat, kann außerdem bis zu sechs Fotos hochladen, die dann im Detailprofil der Arztpraxis sichtbar sind.

Darüber hinaus kann man sich per E-Mail wöchentlich, monatlich oder einmal im Quartal über neue Beurteilungen informieren lassen.

Der Weg zum persönlichen Arztbereich:

1. Gehen Sie auf www.aok.de/arztnavi und wählen Sie die "Suche nach Namen". Nach Eingabe ihres Namens und der Postleitzahl erscheint eine Ergebnisliste.

2. Klicken Sie Ihren Namen an, um auf Ihr Detailprofil zu gelangen.

3. Auf der rechten Seite befindet sich der Link zum persönlichen Arztbereich.

Für das Votum unterwegs: Die AOK-Arztapp

Ärzte über den AOK-Arztnavigator suchen und bewerten - das ist mit der neuen "AOK-Arztapp" jetzt auch mobil möglich.

Nutzer der App, die zum kostenlosen Download für iPhones und Android-Handys angeboten wird, können sich Haus- und Fachärzte in ihrer Umgebung auf einer Karte oder in einer Liste anzeigen lassen.

Außerdem haben sie die Möglichkeit, ihre Erfahrungen beim Arztbesuch mit anderen Patienten zu teilen: Nach einer Registrierung können sie ihre Ärzte bewerten - anonym und fair für die beurteilten Ärzte.

Die Ergebnisse fließen in den AOK-Arztnavigator auf Basis der Weissen Liste ein und helfen anderen Patienten bei der Suche nach einem passenden Arzt.

Die "AOK-Arztapp" enthält außerdem einen Vorsorgeplaner. Er hilft dabei, die Termine für Vorsorgeuntersuchungen im Griff zu behalten. Der Vorsorgeplaner informiert über Untersuchungen zur Früherkennung, Zahnvorsorge, Impfungen, Schwangerschaftsvorsorge und U-Untersuchungen für Kinder.

Mit der AOK-Arztapp kann sich der Nutzer ein persönliches Profil erstellen - für sich selbst oder für die ganze Familie. Auf Wunsch werden die Untersuchungstermine auch direkt in den Smartphone-Kalender eingetragen.

Eine IGeL-Checkliste bietet darüber hinaus Wissenswertes zu Selbstzahlerleistungen. Sie erläutert in sieben Punkten, worauf Patienten achten sollten, wenn sie eine solche Leistung angeboten bekommen.

Außerdem hilft eine AOK-Geschäftsstellensuche, auch unterwegs schnell und einfach die nächste Filiale der AOK zu finden und Kontakt aufzunehmen.

Die AOK-Arztapp gibt es für Smartphones mit den Betriebssystemen Android und iOS. QR-Codes unter: www.aok.de/arztapp

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