Kommentar

Wertvolle Hilfe aus den Hausarztpraxen

Von Monika Peichl Veröffentlicht:

Nicht erst der Skandal um minderwertige Brustimplantate hat gezeigt, dass die Qualitätssicherung bei Medizinprodukten stark verbesserungsbedürftig ist. Kontrollen, bei denen die Prüfer - natürlich angemeldet - zum Kaffeetrinken mit Aktenstudium kommen, sind untauglich. Kliniker fordern schon lange effektive und vor allem strenge Zulassungsvorschriften. Das verursacht Kosten und erschwert kleineren Herstellern den Marktzugang. Aber warum sollte Qualität bei Hüftprothesen oder Medikamentenpumpen weniger wichtig sein als bei Arzneimitteln?

Freiwillige Ansätze wie Implantat-Register von Fachverbänden sind ehrenwert, aber nicht ausreichend. Es liegt nun an den Ärzten, die zwar nicht juristisch, aber aus Patientensicht moralisch für Qualitätsmängel verantwortlich gemacht werden, nicht locker zu lassen und die Politik unter Zugzwang zu setzen. Die reagiert, solange ein Thema in den Schlagzeilen ist, mit ein bisschen Aktionismus und zählt auf baldiges Ab ebben des öffentlichen Interesses.

Deshalb brauchen Klinikärzte Unterstützung. Gerade Hausärzte könnten dazu beitragen, dass das Problem nicht in der Versenkung verschwindet. Auf anderen Baustellen, etwa der Palliativversorgung, klappt das ja auch ganz gut.

Lesen Sie dazu auch: Trügerische Gütesiegel suggerieren Sicherheit

Mehr zum Thema

Heimbeatmung

Helios Klinik Leisnig erweitert ihr intensivmedizinisches Angebot

Geschäftsjahr 2023

Asklepios steigert Umsatz und Gewinn

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen