Liquidität

Stationär ist die Schweiz am gesündesten

Insolvenz ist für Schweizer Kliniken ein Fremdwort - das geht aus einer aktuellen Bilanzen-Auswertung hervor.

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KRONBERG/ESSEN. Schweizer Spitäler gehören im europäischen Vergleich zu den wirtschaftlich solidesten stationären Einrichtungen überhaupt.

So das Ergebnis einer Auswertung von 1522 Klinik-Geschäftsberichten, die die Unternehmensberatung Accenture zusammen mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) im April 2014 vorgelegt hat.

Unter die Lupe genommen wurden Kliniken aus neun Ländern: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Norwegen, Österreich, Portugal, Spanien und der Schweiz.

Mit einem Insolvenzrisiko von lediglich 0,5 Prozent führen die eidgenössischen Kliniken das Ranking hinsichtlich Zahlungsfähigkeit an, vor deutschen Häusern (0,6 Prozent) und belgischen (0,8 Prozent); Durchschnittswert über alle Länder hinweg: 2,5 Prozent. Besonders mau mit finanziellen Rücklagen und Kreditfähigkeit sieht es bei französischen und portugiesischen Krankenhäusern aus.

Zudem fällt in der Schweiz das Verhältnis zwischen profitablen Kliniken und solchen in den roten Zahlen mit Abstand am besten aus. Lediglich sieben Prozent der analysierten Schweizer Einrichtungen wiesen in ihrem aktuellen Geschäftsbericht ein Minus aus. Zum Vergleich: Für den europäischen Durchschnitt ermittelten die Studienautoren, dass 33 Prozent der Kliniken Verluste erwirtschaften.

Trotz - oder gerade wegen - der kerngesunden Ökonomie dürfte sich der Erfolgsdruck in den Kliniken der Alpenrepublik jedoch in Grenzen halten. Denn dort ist die operative Gewinnmarge mit im Schnitt 3,3 Prozent (EBITDA) vergleichsweise niedrig. In Italien etwa beträgt sie 12 Prozent, in Deutschland 8,5 Prozent. (cw)

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