Transplantation

BÄK entlastet Gießener Unimediziner

Prüfärzte der Bundesärztekammer sehen richtiges Handeln der Gießener Ärzte im Fall Muhammet.

Veröffentlicht:

GIESSEN. Das Universitätsklinikum Gießen-Marburg (UKGM) sieht sich in seinem Vorgehen im Fall Muhammet Eren bestätigt.

Wie das Klinikum mitteilt, haben drei Ärzte der Überwachungs- und Prüfungskommission der Bundesärztekammer (BÄK) den kleinen herzkranken Patienten untersucht und sind zu dem Schluss gelangt, dass wegen schwerwiegender Erkrankungen anderer Organe eine Kontraindikation zur Transplantation vorliege. Dem Wunsch der Eltern nach einer Zweitmeinung sei somit in vielfacher Weise bis hin zur höchsten ärztlichen Instanz in Deutschland entsprochen worden.

Angehörige des Jungen hatten das UKGM in sozialen Medien beschuldigt, dem Kind zu Unrecht die lebensrettende Organverpflanzung zu verweigern.

Nach Auffassung des Klinikums und externer Gutachter sind die Erfolgsaussichten wegen eines gravierenden Hirnschadens, den der Junge kurz vor seiner Verlegung aus der Türkei nach Deutschland erlitt, und wegen des Verdachts auf Mitochondriopathie nicht ausreichend.

Laut der BÄK-Kommission sind "die Entscheidungen des Klinikums tatsachenbegründet und nachvollziehbar". Das Kind wird derzeit mit einem Kunstherzen am Leben erhalten.

Das UKGM empfehle den Eltern nun erneut, Muhammet nach Istanbul zurückzuverlegen. Seine Verlegungsfähigkeit sei geprüft worden, auch sei ein Klinikum in Istanbul gefunden, das die Kunstherztherapie fortsetzen könne. Die Übernahme sei dem UKGM zudem durch türkische Behörden zugesichert worden.

Ein Spezialflugzeug mit Ärzteteam stehe für den Transport bereit. Während des Transports könnten die Kunstherzbehandlung und die intensivmedizinische Versorgung fortgeführt werden. Eine Verlegung sei selbstverständlich von der Tagesverfassung des Patienten abhängig, die vor Reiseantritt nochmals zu prüfen sei. (pei)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Interview zum Krankenhaus-Report 2025

Hochaltrige Patienten: Ambulante Versorgung spielt zentrale Rolle

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

WIdO-Krankenhaus-Report 2025

Neue Strategien in der Versorgung Hochaltriger gefragt

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie steht es um den Datenschutz bei der ePA, Frau Specht-Riemenschneider?

Lesetipps
Auf einem Kalender liegen eine Spritze und ein Reisepass.

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Von Gelbfieber bis Tollwut

Diese Besonderheiten bei Reiseimpfungen sollten Sie kennen

Eine Fraktur wird fixiert.

© Radiographs / stock.adobe.com

Hyperglykämische Stoffwechsellage

Diabetes: Die wenig beachteten Folgen

Einer Person wird Blut abgenommen.

© luaeva / stock.adobe.com

Hohe Sterblichkeit

Diese vier Killer bei Thrombozytopenie nicht übersehen!