KV Westfalen-Lippe

Screening auf MRSA vor planbarer Op!

Die KV fordert die Kassen auf, das Screening vor planbaren Operationen für alle Risikopatienten zu bezahlen.

Veröffentlicht:

KÖLN. Um das Risiko der Infektion mit multiresistenten Keimen in Kliniken zu senken, sollten niedergelassene Ärzte alle Risikopatienten vor einer planbaren Operation auf MRSA screenen.

Dafür macht sich die KV Westfalen-Lippe (KVWL) stark. Sie fordert die Kassen dazu auf, diese Leistung extrabudgetär zu vergüten.

Durch einen einfachen Abstrich könne der niedergelassene Arzt schnell feststellen, ob eine MRSA-Besiedelung vorliegt, sagt KVWL-Chef Dr. Wolfgang-Axel Dryden. Auch die Sanierung könne er mittels antibiotischer Salbe problemlos übernehmen.

"Durch einfache Maßnahmen können die Übertragungsrisiken im Krankenhaus reduziert und letztlich die Kosten insgesamt deutlich gesenkt werden", betont er.

"Ambulante Screenings auf MRSA vor planbaren Operationen sollten daher bei allen Patienten verpflichtend sein, die nach Empfehlung des RKI zu den Risikogruppen gehören."

Zurzeit bezahlen die Krankenkassen die MRSA-Abstriche nur bei der Sanierung von Patienten, die mit MRSA besiedelt oder schon infiziert sind.

"Es kommt aber darauf an, schon vor der Einweisung zu einem planbaren Eingriff zu wissen, ob eine Besiedelung vorliegt, um dann eine Sanierung durchzuführen", betont Dryden.

MRSA sei zwar vorrangig ein Problem in den Krankenhäusern. Die niedergelassenen Ärzte könnten die Kliniken aber sowohl präventiv als auch kurativ bei der Bekämpfung multiresistenter Keime unterstützen. (iss)

Mehr zum Thema

Sachstandsbericht beim Ärztetag

StäKo: Jede vierte Weiterbildung erfolgt bereits in Teilzeit

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!