GKV-Spitzenverband

Kliniken schließen, um Pflegekräfte zu gewinnen?

Veröffentlicht:

BERLIN. Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) haben die Politik aufgefordert, die zusätzlich geplanten Mittel für Pflegekräfte in Krankenhäusern zielgenau einzusetzen.

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Johann-Magnus von Stackelberg, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wer bisher besonders viel Pflegekräfte abgebaut hat, soll nach dem vorliegenden Gesetzentwurf Sonderzahlungen bekommen, um diese wieder einzustellen. Wer aber immer eine ausreichende Besetzung der Stationen aufrechterhalten hat, der bekommt nichts."

Mit Blick auf die zwischen Bund und Ländern ausgehandelte Krankenhausstrukturreform von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagte Stackelberg weiter: Nur wenn die überflüssigen Klinikstandorte in den Ballungsgebieten abgebaut würden, stünden ausreichend Pflegekräfte in den Häusern zur Verfügung, in denen sie wirklich gebraucht werden.

Eine Strukturbereinigung sei "gut für die Patienten, die Mitarbeiter der Kliniken und die Beitragszahler". "Jahr für Jahr fließen aus den Portemonnaies der Beitragszahler zusätzliche Milliarden an die Kliniken, während die Bundesländer ihrer gesetzlichen Zahlungsverpflichtung nicht nachkommen. (...) Es ist kein Geheimnis, dass immer mehr Kliniken Gelder der Krankenkassen zweckentfremden, um teure Geräte zu kaufen statt Pflegepersonal einzustellen", sagte Stackelberg.

Er reagierte mit seinen Äußerungen auch auf die Forderung von Verdi nach mehr Geld zur Personalaufstockung in den Kliniken. Unterstützung bekam die Gewerkschaft dabei am Mittwoch von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und den Grünen. (dpa)

Mehr zum Thema

Bessere Versorgung Frühgeborener

NRW fördert den Aufbau von Humanmilchbanken

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle