Klinikhygiene
Windhorst ruft nach mehr Geld
KÖLN. Angesichts der aktuellen Debatte über die Hygiene in den Krankenhäusern nimmt der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) Dr. Theodor Windhorst auch die Länder in die Pflicht. Der bestehende Investitionsstau bei den Krankenhäusern gefährde seiner Ansicht nach die Qualität der Hygiene in der Patientenversorgung.
Nordrhein-Westfalen sei zwar eines der ersten Bundesländer, die Hygieneinitiativen auf den Weg gebracht haben, berichtet Windhorst und verweist auf die Hygieneverordnung aus dem Jahr 2003. Es fehle durch den Investitionsstau in Höhe von schätzungsweise 1,5 Milliarden Euro aber an den notwendigen Mitteln, um sie vollständig umzusetzen.
Der ÄKWL-Präsident fordert die Bereitstellung von Mitteln für hauptamtliche Hygienefachleute und Schulungen. Außerdem verlangt er mehr Personal und Stellen, vor allem in der Pflege und der Intensivpflege, sowie Maßnahmen zur Verbesserung kritischer Bausubstanz.
Zusätzliche Gelder hält er auch im Bereich der Raumpflege für notwendig. "Diese Leistungen und die Verantwortung für ihre Durchführung dürfen nicht aus Kostengründen ausgelagert werden", betont Windhorst.
Er kritisiert den Bericht des ARD-Magazins Plusminus über mangelnde Hygienezustände in den Kliniken. Er basiere auf veralteten Zahlen. Das Hygieneproblem in den Krankenhäusern sei zu ernst, "um durch heiße Medien-Luft die Ängste der Patienten zu schüren", sagt Windhorst. (iss)