Brustkrebs

Diagnostik am Wendepunkt?

Ein internationales Forschungskonsortium erhält rund fünf Millionen Euro für die Entwicklung eines komplett neuen Gerätes für die Brustkrebs-Diagnose.

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TWENTE. Die Mamma-Ca-Diagnostik soll optimiert werden – und zwar durch kombinierte Aufnahmen der bildgebenden Verfahren Photoakustik und Ultraschall. Unter der Leitung der Universität von Twente (UT) forscht ein internationales Konsortium an der Entwicklung eines komplett neuen Gerätes für die Mamma-Ca-Diagnostik. Die Fördermittel in Höhe von 5,1 Millionen Euro stammen laut UT vornehmlich aus europäischen Töpfen.

Der Prototyp des Apparates, der in ungefähr vier Jahren fertiggestellt sein müsse, solle die Brustkrebsdiagnose zudem beschleunigen.

Jährlich wird, so die UT, bei mehr als 1,5 Millionen Frauen weltweit Brustkrebs festgestellt, eine halbe Million der betroffenen Frauen sterben an der Krankheit. Die heute verfügbaren Technologien Röntgen-Mammografie, Ultraschall sowie MRT, die zum Aufspüren des Brustkrebses dienen, wiesen Schwächen auf. Der größte Nachteil dieser Techniken liege darin, dass es nicht immer gelinge, einen Tumor deutlich von gesundem Gewebe oder einer ungefährlichen Veränderung zu unterscheiden.

Die Folge davon sei, dass Tumoren nicht erkannt oder unnötige Biopsien durchgeführt würden. Das innovative Diagnostikgerät solle keine potenziell gefährliche Strahlung oder Kontrastmittel nutzen, schmerzlos nutzbar sein und sich auch für jüngere Frauen eignen. Die Röntgen-Mammografie sei für diese Gruppe weniger geeignet.

"Wir arbeiten bei der Entwicklung dieses Prototyps mit den besten Partnern aus Europa zusammen und beziehen Ärzte und Patientenverbände aktiv mit in den Prozess ein", zitiert die UT Projektleiter Srirang Manohar. Er erwarte, dass das Projekt auch zu anderen Nebenprodukten zur Datengewinnung, Detektion von Ultraschall und einem neuen Hochleistungslaser führen werde. (maw)

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