Westfalen-Lippe

Siegerland verbessert Zusammenarbeit

Zusätzlichen Leistungen in den Bereichen Polypharmazie, Versorgung in Alten- und Pflegeheimen und dem Wundmanagement: Das bieten Haus- und Fachärzte in Siegen künftig ihren Patienten. Dazu hat die KV Westfalen-Lippe einen Strukturvertrag geschlossen.

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KÖLN. Im westfälischen Siegen wollen niedergelassene Haus- und Fachärzte die Versorgung der Patienten verbessern. Die Basis für die Zusammenarbeit in der "Gesundheitsregion Siegerland" legt ein Strukturvertrag, den die KV Westfalen-Lippe (KVWL) mit AOK Nordwest, Barmer GEK, DAK Gesundheit und Techniker Krankenkasse geschlossen hat. "Ziel ist, dass alle Kassen teilnehmen", sagt der KVWL-Vize Dr. Gerhard Nordmann.

Die Verträge sollen im Oktober unterschrieben werden und rückwirkend zum 1. Oktober in Kraft treten. "Es geht darum, interdisziplinär sowie fach- und sektorenübergreifend die Versorgungsabläufe zu optimieren", erläutert Nordmann.

Die KVWL will die vom Gesetzgeber geschaffenen Spielräume zur Gestaltung der regionalen Versorgung nutzen. Sie kooperiert dabei mit dem Arztnetz "Gesundheitsregion Siegerland". Am Strukturvertrag beteiligen sich zurzeit 88 niedergelassene Ärzte in 52 Praxen. Darunter sind viele Fachrichtungen, die Hausärzte stellen die Mehrheit.

Die Ärzte sind über das KV-Safenet elektronisch miteinander vernetzt. Nur Mitglieder des Ärztenetzes können sich an dem Vertrag beteiligen. Voraussetzung ist zudem, dass sie ihren Arztsitz im Kreis Siegen/Wittgenstein haben. Die Ärzte müssen sich zur Teilnahme anmelden, die Patienten müssen sich nicht einschreiben.

Erweiterte Öffnungszeiten für Berufstätige

Krankenkassen und Ärzte haben ein stringentes Terminmanagement und erweiterte Praxisöffnungszeiten für Berufstätige vereinbart, berichtet Nordmann. Ein wichtiger Bestandteil des Vertrags ist zudem die Entwicklung verschiedener Versorgungsmodule. Den Beginn machen die Ärzte mit zusätzlichen Leistungen in den Bereichen Polypharmazie, Versorgung in Alten- und Pflegeheimen und dem Wundmanagement.

"Diese neu strukturierten ärztlichen Leistungen werden mit zusätzlichem Geld von den Krankenkassen finanziert." Nur so sei es möglich, die Versorgung im Sinne der Patienten weiterzuentwickeln. Nicht alle Module werden zu Beginn von allen Kassen getragen.

Die Arbeit im Netzverbund wird nicht nur die Patientenversorgung deutlich verbessern, hofft der KVWL-Vize. Sie wird für die beteiligten Ärzte auch den Praxiswert steigern.

"Wir sehen die Gesundheitsregion Siegerland als eine Möglichkeit zur besseren Nachwuchsgewinnung und zur Erhöhung der Chancen bei der Praxisübergabe."

Perspektivisch sollen in die Zusammenarbeit auch Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, die entlastenden Versorgungsassistentinnen (EVA) und weitere Gesundheitsberufe eingebunden werden. (iss)

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