Kommentar
Je schneller, desto besser
Die EHEC-Krise hat es deutlich gezeigt: Im Kampf gegen Infektionskrankheiten hat die schnelle Bündelung der verfügbaren Infos große Bedeutung.
Für Außenstehende ist es im Web-Zeitalter manchmal schwer vorstellbar, dass es zu Verzögerungen kommt, weil die Meldung über eine Krankheit tagelang in der Arztpraxis liegt und spät oder gar nicht an das zuständige Gesundheitsamt gelangt.
Während der Informationsfluss zwischen Gesundheitsämtern, zuständigen Landesbehörden und dem Robert Koch-Institut bereits elektronisch läuft, hapert es an einer entsprechenden Routine bei der Meldung des Diagnose stellenden Arztes ans Gesundheitsamt. Hier soll ein Pilotverfahren im Rhein-Kreis Neuss Abhilfe schaffen.
Niedergelassene Ärzte, Labore und Kliniken können die notwendigen medizinischen Daten zu meldepflichtigen Krankheiten verschlüsselt online ans Gesundheitsamt senden.
Entscheidend für den Erfolg des Projektes ist, dass sich das Verfahren nahtlos in die Praxisabläufe einfügt. Grund für die ärgerlichen Verzögerungen ist ja nicht die Ignoranz der Ärzte, sondern die Tatsache, dass die Meldung separat erfolgen muss, zusätzlichen Aufwand erfordert und manchmal schlicht vergessen wird.
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