Eine Netz-Homepage als Erfolgsrezept

KIEL (di). Der schwierige Weg zur Vernetzung von Ärzten kostet viel Zeit - und man muss bereit sein, Projekte wieder zu beerdigen. Dies wird deutlich an den Erfahrungen, die das Kieler Praxisnetz bei seinen Bemühungen um eine Vernetzung gesammelt hat.

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Das Netz ist mit über 400 Ärzten eines der größten und zugleich eines der ältesten Praxisnetze in Deutschland. Erfolg hatte es schon früh durch Anschubfinanzierung. Zur besseren Vernetzung gab es viele Ideen, wie Heinke Keil aus der Netzleitstelle auf dem Kongress "Vernetzte Gesundheit" in Kiel berichtete.

Dazu gehörte etwa der Versuch, im Jahr 2000 ein Intranet zu etablieren. Oder das Projekt, im Jahr 2008 ein gemeinsames Portal aller niedergelassenen Ärzte und Kliniken in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt ins Leben zu rufen.

Letztlich scheiterten dieser wie auch andere Versuche. Dafür gibt es laut Keil meist vier Gründe: die Kosten, der hohe Zeitaufwand, Datenschutz und das fehlende Interesse der Ärzte.

"Aufgeben steht nicht in unserer Satzung"

Das Praxisnetz bemühte sich dennoch weiter. Denn: "Aufgeben steht nicht in unserer Satzung", sagte Keil. Inzwischen wird die Hartnäckigkeit belohnt: Das Netz suchte den kleinsten gemeinsamen Nenner bei der Informationsvermittlung unter den Kollegen und einigte sich auf eine neue Netz-Homepage.

Die richtet sich an Ärzte, Praxismitarbeiter und Patienten, wobei die drei Bereiche klar voneinander abgegrenzt sind. Herzstück im Bereich der Ärzte ist der Kieler Fortbildungskalender, bei den Patienten steht ein Leistungsverzeichnis der Praxen im Mittelpunkt.

Dieses wird aber auch von den Ärzten inzwischen stark genutzt und hat dazu geführt, dass Ärzte heute besser über das Leistungsspektrum ihrer Kollegen Bescheid wissen - und dies bei Überweisungen auch berücksichtigen.

Die Weitergabe von Informationen über die Website hat nach Ansicht der Leitstelle zu einer besseren Vernetzung beigetragen. Zugleich dient sie als Grundlage für ergänzende Projekte.

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