Gesundheitskarte

Jetzt muss das Schiedsamt entscheiden

Wer zahlt die Zeche für die Telematikinfrastruktur (TI)? Für Vertragsärzte gibt es hier weiterhin keine Klarheit. Jetzt muss das Bundesschiedsamt entscheiden.

Veröffentlicht:

BERLIN. Wer zahlt die Zeche für die Telematikinfrastruktur (TI) und vor allem für den bundesweiten Rollout, der noch im Juli starten soll? Für Vertragsärzte gibt es hier weiterhin keine Klarheit. Wie die KBV berichtet, sind die Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband zur Finanzierung der Erstausstattung der Praxen gescheitert.

Nun muss das Bundesschiedsamt entscheiden. Denn eigentlich hätten sich KBV und Kassen bis Ende März einigen müssen, damit der ohnehin schon verschobene Rollout der TI diesen Sommer auch tatsächlich beginnen kann.

Strittig sind laut KBV vor allem die Kosten für den Konnektor – das Zugangsgerät zur Datenautobahn der Gesundheitskarte und damit Herzstück der TI. Aber auch über die Finanzierung der Kartenlesegeräte, die vor dem bundesweiten Rollout weitestgehend in den Praxen ausgetauscht werden müssen, sowie über die Kosten für die Installation der Technik in den Praxen gab es keine Einigung.

„Genau das wäre passiert"

„Die Ärzte und Psychotherapeuten dürfen nicht auf einem Teil der Ausgaben sitzenbleiben“, forderte KBV-Vorstand Dr. Thomas Kriedel. „Genau das wäre passiert, wenn die KBV dem Vorschlag des GKV-Spitzenverbandes zugestimmt hätte“, so Kriedel weiter.

Das Schiedsverfahren wurde bereits eröffnet. Daher wird eine Entscheidung noch für Ende April erwartet. Der GKV-Spitzenverband wollte sich weder zu den Verhandlungen noch zum Schiedsverfahren äußern. Laut KBV weigern sich die Kassen, die vollen Kosten für den Konnektor zu übernehmen – zumindest für das Gerät, das bereits in diesem Jahr zur Verfügung steht und in der Testregion Nordwest zum Einsatz kommt.

Stattdessen würden sie sich an dem niedrigeren Preis eines Modells, das frühestens ab 2018 bereit steht, orientieren. „Wenn sich die Preise verändern, können wir gern neu verhandeln. Doch solange davon auszugehen ist, dass in 2017 nur ein Konnektor verfügbar sein wird, müssen die Krankenkassen auch den Preis für dieses Gerät zahlen“, so Kriedel.

Uneinig seien sich beide Parteien auch bei der Frage, wer Anspruch auf ein mobiles Kartenlesegerät hat. Und wie viele Geräte sich die Praxen letztlich fördern lassen können. (reh)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. Tino Großmann, Senior Vice President Connectivity bei der CompuGroup Medical

© CGM

„ÄrzteTag extra“-Podcast

„Die eAU wird der entscheidende Meilenstein sein“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: CompuGroup Medical
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wenn „Gender“ und „Sex“ nicht übereinstimmen

Geschlechtsinkongruenz bei Kindern: Tipps zum Umgang mit trans*

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau