Osthessen

Ein Ärztenetz gegen Rheuma

Neue Hilfe für Patienten mit Rheuma in Osthessen: In der Region gibt es bislang nur einen einzigen Rheumatologensitz. Ein Ärztenetz will das Problem jetzt umgehen.

Veröffentlicht:
Hilfe für die Gelenke.

Hilfe für die Gelenke.

© Laurent Hamels / fotolia.com

FULDA. Ein Modellprojekt soll in Osthessen die Versorgung von Rheumapatienten sichern. In der Region gibt es derzeit nur einen Rheumatologensitz.

Im Schnitt werden in der Ambulanz nach einer Hochrechnung von Professor Peter Kern, Rheumatologe und Klinikdirektor in Fulda, etwa 2000 der insgesamt 10.000 Patienten aus der Region behandelt. Der Bedarf ist groß, die Wartezeiten sind lang.

Um die Situation zu entschärfen, hat Kern mit der Ärztegenossenschaft Gesundheitsnetz Osthessen (GNO) das Rheumanetz Osthessen gegründet. Das Konzept: Die Patienten suchen zunächst einen Rheumatologen zur Diagnosestellung auf.

Patienten mit leichteren Erkrankungen - das Rheumanetz schätzt ihre Zahl auf etwa 500 - werden an Stützpunktpraxen mit Internisten überwiesen, die ein Curriculum absolviert haben.

Sie übernehmen die weitere Betreuung, Kontrolle und verschreiben die nötigen Medikamente. Bei Komplikationen steht das rheumatologische Zentrum des Klinikums Fulda als Ansprechpartner bereit.

"Es handelt sich um eine gezielte Patientensteuerung", sagt Internist Dr. Jörg Simon aus Fulda. Er ist einer von 19 Ärzten, die die ersten Schulungen besucht haben. Er rechnet damit, dass er pro Quartal etwa zehn zusätzliche Rheumapatienten behandeln wird.

Finanziell zahlt sich das für ihn nicht aus. Die Therapeutika sind teuer, die Behandlung ist zeitintensiv. "Die meisten Patienten haben eine langjährige Krankengeschichte", sagt Simon.

Um Ärzte zu entlasten, werde daher eine Schulung von Fachangestellten zu Rheumafachassistenzen angeboten.

Simon, der auch Vorsitzender von Hessenmed, dem Verbund hessischer Ärztenetze ist, hofft darauf, dass es gelingt, 2013 eine Vergütungsregel für Praxisnetze über Paragraf 87b SGB V mit den Kassen auszuhandeln. "Derzeit rechnet sich das noch nicht." (ine)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Statistisches Bundesamt

Beschäftigte arbeiten 2026 2,4 Arbeitstage mehr

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Anteil der PMR-Patientinnen und -Patienten mit anhaltender Remission (primärer Endpunkt)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Erstes steroidsparendes Biologikum bei Polymyalgia rheumatica

Sarilumab schließt eine therapeutische Lücke

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Abb. 1: Remission bei 8 SLE-Erkrankten nach CAR-T-Zellen-Behandlung

© Springer Medizin Verlag GmbH / modifiziert nach [4]

CAR-T-Zelltherapie bei Autoimmunerkrankungen

Vielversprechender Behandlungsansatz für viele Indikationen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kyverna Therapeutics Inc., Emeryville (CA)/USA
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an