Wartezeiten

Saarland will "dringliche Überweisung" proben

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SAARBRÜCKEN. Das saarländische Gesundheitsministerium und die Landes-KV haben am Dienstag ein Modellprojekt angekündigt, mit dem die "dringliche Überweisung" erprobt werden soll.

Die KV erklärte am Dienstag, es komme nur in Einzelfällen zu sehr langen Wartezeiten auf einen Facharzttermin. KV-Chef Dr. Gunter Hauptmann bezeichnete die Terminvergabe zwischen Haus- und Fachärzten im Saarland als "ganz unkompliziert". Bereits im Jahr 2010 hätten Landes-Hausärzteverband und das Facharztforum Saar dazu ein "unbürokratisches Verfahren" etabliert.

Dabei fertige der Hausarzt eine Kopie der Überweisung an, die die Verdachtsdiagnose oder den Hinweis, welche Untersuchungen als nötig erachtet werden, enthält. Ergänzt werde dieses Dokument mit den Kontaktdaten des Hausarztes sowie einem Hinweis auf die Dringlichkeit.

Dabei wird zwischen zwei Dringlichkeitsstufen unterschieden: Stufe 1 legt dem Facharzt einen Termin binnen zwei Tagen nahe, Stufe 2 empfiehlt, dass der Termin einer Woche erfolgen solle. Per Fax geht die Überweisung an den Facharzt, der dann einen entsprechenden Termin vergibt, dann notiert, welche zusätzlichen Unterlagen er benötigt und dann diese Information an den Hausarzt zurückfaxt.

Landes-Gesundheitsminister Andreas Storm (CDU) hofft, dieses Modellprojekt könne "ein wichtiger Baustein zur patientenorientierten Steuerung im Gesundheitswesen werden".

Das Vorhaben soll von einem Beirat ausgewertet werden. Diesem gehören unter anderem der Gesundheitsökonom Professor Eberhard Wille und der ehemalige Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU) an. (eb)

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