Leserbrief zum Thema Schweinegrippe

Diskussion um Impfstoffe drehte die eigene Meinung

Die öffentliche Diskussion um die Impfstoffe hatte eine katastrophale Wirkung, kritisiert eine Internistin aus Thüringen.

Von Cornelia Karopka Veröffentlicht:

Zum Thema Schweinegrippeimpfung hatten mein Kollege und ich zunächst eine positive Meinung. Wir wollten, wie viele andere Kollegen auch, unsere Patienten schützen durch eine Impfung, auch unterbezahlt und mit viel bürokratischem Aufwand. Offizielle Stellungnahmen waren in den ärztlichen Medien zu dieser Zeit (Sommer 2009) rar.

Dann kamen die ersten Meldungen via Internet über die unterschiedlichen Impfstoffe für Regierung und Bevölkerung, die Frage der Adjuvantien und schließlich die kleine Mitteilung, dass ca. 9000 Impflinge in eine Studie zur Frage der Nebenwirkungen eingeschlossen würden. Gleichzeitig erfuhr man bei genauerem Lesen, dass die Hersteller aus der Haftung entlassen wurden und dafür der Staat und die impfenden Ärzte haften würden.

Das war der Punkt, an dem wir unsere Impfzusage revidiert und den angebotenen Werkvertrag mit dem Gesundheitsministerium Thüringen nicht unterzeichnet haben. Wir fühlen uns ausgenutzt und fachlich-sachlich im Stich gelassen. Informationen beziehen wir aus dem Netz und den Fernsehsendungen.

Hätten RKI, PEI, BGM nicht erst nach Nachfragen der Journalisten, sondern im Vorfeld im Sinne einer Aufklärung der Handelnden - und das sind wir Ärzte nun mal! - ordentlich und umfassend informiert, auch über die mögliche Intention eines Haftungsausschlusses des Herstellers, wir wären möglicherweise zu einer anderen Einschätzung der Situation gekommen. In unserer Kleinstadt gibt es keinen offiziellen Impfarzt (von acht niedergelassenen Kollegen), ohne vorherige Absprache, die nächste offiziell benannte Impfärztin sitzt in einem Dorf außerhalb der Stadt.

Die Mitarbeiter der Praxis haben sich letzte Woche impfen lassen. Alle hatten ziemliche Probleme mit dem "Impfarm" in Form von Schmerzen über ca. drei Tage sowie Allgemeinsymptome mit Müdigkeit, Kopfschmerzen über mindestens 24h. Alle bekundeten einer zweiten Impfung gegenüber Ablehnung. Wie wichtig eine solche Impfung ist, auch im Vergleich zu den Nebenwirkungen, wird erst die Zeit erweisen. Bei ehrlicher Medienpolitik wäre meiner Meinung nach diese Impfkampagne wesentlich besser verlaufen.

Dr. Cornelia Karopka, Fachärztin für Innere Medizin in Ronneburg

Weitere Leserbriefe zum Thema Schweinegrippe: "Die Verteilung des Impfstoffs klappt hervorragend" "Wir sind an der Leistungsgrenze angelangt!" Zögerlicher Start, jetzt wird es mehr In ganz Göppingen kein Impfstoff Politiker, bleibt bei euren Leisten!

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

5 Kriterien der Charité

ME/CFS-Diagnose: So gehen Sie in der Hausarztpraxis vor

Erfolgreiche Teamarbeit

HÄPPI: So gelingt die Delegation in Hausarztpraxen

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache