Berufsunfähigkeitsversicherung

Wer Vorerkrankungen verschweigt, riskiert seinen Schutz

Wer Vorerkrankungen und Beschwerden nicht wahrheitsgemäß angibt, läuft bei der Berufsunfähigkeitsversicherung Gefahr, im Schadensfall leer auszugehen.

Veröffentlicht:

KARLSRUHE. Werden beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitspolice Krankheiten bewusst verharmlost oder verschwiegen, geht der Schuss für den Versicherten nach hinten los. Dies kann als arglistige Täuschung gewertet werden, befand kürzlich das Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe.

Im konkreten Fall hatte der Kläger, ein Bauschlosser und Lagerist, 2001 eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Auf Fragen im Antragsformular nach Vorerkrankungen gab er eine "Angina" an.

Tatsächlich war der Mann mehrmals wochenlang wegen verschiedener Thromboseerkrankungen arbeitsunfähig. Auch Schulter- und Rückenbeschwerden infolge einer Überlastung hielt er nicht für erwähnenswert.

OLG gibt Versicherer Recht

Als er 2011 wegen Bandscheibenproblemen eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente beantragte, holte der Versicherer Erkundigungen ein. Als er von den Vorerkrankungen erfuhr, wollte er die Police rückgängig machen. Zu Recht, entschied das OLG.

Der Kläger habe den Versicherer arglistig getäuscht. Er habe Fragen nach seiner Gesundheit objektiv falsch beantwortet. Das Verschweigen schwerer oder chronischer Erkrankungen rechtfertige grundsätzlich die Annahme einer Täuschung.

Dafür, die Schulter- und Rückenbeschwerden nicht zu erwähnen, habe es ebenfalls keinen Grund gegeben. (fl)

Az.: 12 U 140/12

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Brandbrief

ABDA appelliert an Habeck, höhere Skonti zu erlauben

Landessozialgericht

Hohe Hürden für Corona-Infektion als Arbeitsunfall

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

PPARδ-Agonist

Seladelpar zeigt Wirkung gegen primäre biliäre Cholangitis

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!