Rassismus gegenüber einem Arzt
Bewährungsstrafe für pöbelnden Patienten
ORANIENBURG. Ein Mann, der einen dunkelhäutigen Notarzt rassistisch beleidigt und bespuckt hat, ist gut zwei Wochen nach dem Vorfall in Brandenburg verurteilt worden. Der 28-Jährige wurde vom Amtsgericht Oranienburg mit fünf Monaten Gefängnis auf Bewährung bestraft und soll laut Urteil 150 Sozialstunden ableisten. Das am Montag gesprochene Urteil in dem beschleunigten Verfahren ist rechtskräftig.
Den Feststellungen des Gerichtes zufolge war der arbeitslose Hartz-IV-Empfänger bei einer Feier betrunken auf einen Glastisch gestürzt und hatte sich mehrere Schnittwunden zugezogen. In der Notaufnahme habe ihn ein aus Kamerun stammender Mediziner behandeln wollen, der seit 18 Jahren in Deutschland lebt.
Laut Aussagen von Klinikumsmitarbeitern soll der Betrunkene den Arzt aufs Übelste rassistisch beschimpft, bespuckt und mit dem Tode bedroht haben. Die Behandlung hat der Mann den Zeugenaussagen zufolge nicht zugelassen und das Krankenhaus mit ungenähten Wunden verlassen.
Noch in derselben Nacht hatte sich der Pöbler erneut verletzt. Darauf hatte er sich widerspruchslos von einem anderen Arzt behandeln lassen. Vor Gericht gab der Mann an, er könne sich an die Tat vom 21. August nicht erinnern, weil er in der Nacht betrunken gewesen sei. (dpa)