Altenpflegeprozess
Geldstrafe für Todesspritze, Pflegerin weg
DÜSSELDORF. Weil sie einen 104-Jährigen mit einer Überdosis Schmerzmittel getötet haben soll, ist eine Altenpflegerin in Düsseldorf zu 6000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Das Landgericht sprach die 51-Jährige und ihre 35 Jahre alte Kollegin wegen fahrlässiger Tötung schuldig.
Im Fall der 35-Jährigen beließ es das Gericht bei einer Verwarnung und setzte die Geldstrafe gegen die Frau von ebenfalls 6000 Euro unter Vorbehalt.
Die 51-Jährige wurde am Mittwoch in Abwesenheit verurteilt: Sie blieb der Verhandlung fern, ihr Arbeitgeber hat sie bereits als vermisst gemeldet. Polizisten drangen in ihre Wohnung ein, fanden die 51-Jährige aber nicht.
Mit der Strafe blieb das Gericht deutlich unter der vom Staatsanwalt beantragten Bewährungsstrafe von jeweils eineinhalb Jahren Haft für beide Frauen, da es sich nicht – wie zunächst angeklagt – um Mord, sondern um fahrlässige Tötung gehandelt habe, sagte Staatsanwalt Matthias Ridder am Mittwoch am Düsseldorfer Landgericht. Die Pflegerinnen sollen dem Patienten versehentlich eine Überdosis Schmerzmittel gespritzt haben. (dpa)
Landgericht Düsseldorf
Az.: 1Ks 10/17