Arzneiversorgung

Apotheker wünschen sich einheitliches "Entlassrezept"

Die Apotheker fordern, mittel eines Entlassrezeptes die nahtlose Arzneimittelversorgung nach Klinikaufenthalten zu gewährleisten. Ein Knackpunkt dabei ist das Arzneimittelbudget der niedergelassenen Ärzte.

Veröffentlicht:
Nach der Entlassung aus der Klinik, kann die Versorgung mit Medikamenten, gerade am Wochenende, schwierig werden.

Nach der Entlassung aus der Klinik, kann die Versorgung mit Medikamenten, gerade am Wochenende, schwierig werden.

© michaeljung / fotolia.com

MÜNCHEN. Zu den neuralgischen Punkten beim Entlassmanagement gehört die Medikamentenversorgung.

Besonders zum Wochenende hin aus der Klinik entlassene Patienten haben oftmals Schwierigkeiten, einen Niedergelassenen zu finden, der ihnen die benötigten Arzneimitel verordnet.

Das sollten eigentlich die Klinikärzte übernehmen, forderte am Donnerstag die Hauptversammlung der Apotheker beim Deutschen Apothekertag in München.

"Wir fordern Gesetzgeber auf, ein einheitliches Entlassrezept aus dem Krankenhaus einzuführen, um für die Patienten den nahtlosen Übergang in die ambulante Arzneimittelversoergung sicherzustellen", ließ Friedemann Schmidt, Präsident der Apotheker-Dachvereinigung ABDA verlauten.

Mit ihrem Vorschlag zielen die Apotheker auf ein Vorhaben von Schwarz-Rot. So heißt es bereits im Koalitionsvertrag, dass man "Leistungslücken beim Übergang vom stationären in den ambulanten Versorgungsbereich" überwinden wolle.

Unter anderem heißt es dazu: "Die Möglichkeiten der Krankenhäuser, bei einer Entlassung Leistungen zu verordnen, werden ausgeweitet".

Der "Königsweg" hierzu, so ABDA-Chef Schmidt, sei ein "standardisiertes Entlassrezept auf Wirkstoffbasis". Dieses Entlassrezept solle von Klinikärzten ausgefüllt und in öffentlichen Apotheken eingelöst werden.

Bei ihrem Vorschlag berücksichtigen die Apotheker auch die Interessen der ambulant tätigen Ärzte: "Zwingend erfoderlich" sei, dass die von den Klinikärzten im Rahmen des Überleitungsmanagements verordneten Präparate nicht dem Arzneimittelbudget der Niedergelassenen zugerechnet werden. (cw)

Mehr zum Thema

Vorschriften in Kraft

E-Rezept in Europa: Ab 2026 Einlösung mit digitaler Brieftasche möglich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle