Antibiotikaresistenz

Flammender Appell zu mehr TB-Engagement

In Brüssel plädieren Gesundheitsexperten für neue Arzneien und Impfstoffe im Kampf gegen TB.

Veröffentlicht:

BRÜSSEL. Die Gesundheitsgefährdung durch Tuberkulose (TB) in Europa soll beendet werden, so der Appell eines hochrangigen Treffens am Montag in Brüssel unter dem Motto "TB und europäische Gesundheitssicherheit – die entscheidende Rolle der Forschung und Entwicklung im Kontext der Antibiotikaresistenz". Organisiert wurde das Treffen von der Tuberculosis Vaccine Initiative (TBVI), der TB Alliance und der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), einer Nichtregierungsorganisation für weltweite Entwicklung.

"TB entwickelt sich aufgrund seiner Arzneimittelresistenz für eine wachsende Zahl von Menschen zu einer nicht behandelbaren Krankheit", so Michèle Boccoz, Sonderbotschafter für die Bekämpfung von HIV/Aids und übertragbaren Krankheiten beim französischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und internationale Entwicklung. "Durch die Investition in Forschung und Entwicklung haben wir heute Medikamente und Impfstoffe zur Hand, um die Bedrohung von TB als Gesundheitsproblem in Europa endlich zu beenden", ergänzte er.

Während die TB-Prävalenz in der EU relativ niedrig sei, bestehe die Erkrankung in jedem einzelnen Land. Laut WHO weise Europa insgesamt die größte Häufigkeit von arzneimittelresistenter TB weltweit auf. Neun der 30 Länder mit der höchsten Belastung an arzneimittelresistenter TB befänden sich in Osteuropa und in Zentralasien. Der WHO zufolge erkrankten jährlich schätzungsweise 73.000 Menschen an arzneiresistenter TB.

"Ohne Hilfsmittel wie neue Medikamente und Impfstoffe können wir unsere Ziele zur Eindämmung von TB nicht erreichen", so Marja Esveld, Senior Policy Advisor, Global Health des niederländischen Gesundheitsministeriums. "Nun ist es an der Zeit, die Ressourcen aufzustocken, um sicherzustellen, dass wir über die Mittel verfügen, die Epidemie effektiv zu beenden und die aufkommende Bedrohung arzneimittelresistenter TB anzugehen", forderte sie. (maw)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ergänzung herkömmlicher Modelle

Kalziumscore verbessert Vorhersage stenotischer Koronarien

Lesetipps
Der papierene Organspendeausweis soll bald der Vergangenheit angehören. Denn noch im März geht das Online-Organspende-Register an den Start.

© Alexander Raths / Stock.adobe.com

Online-Organspende-Register startet

Wie Kollegen die Organspende-Beratung in den Praxisalltag integrieren