Arztkontakt "potenziell lebensrettend"

Regelmäßig zum Arzt - das senkt das Sterberisiko

Patienten, die regelmäßig Kontakt mit ihrem vertrauten Arzt haben, haben einer Studie zufolge ein geringeres Mortalitätsrisiko. Und daraus folgt: Roboter sind nicht die Lösung in der Versorgung.

Veröffentlicht:
Der persönliche Kontakt zu seinem vertrauten Mediziner senkt wohl die Sterblichkeit.

Der persönliche Kontakt zu seinem vertrauten Mediziner senkt wohl die Sterblichkeit.

© rocketclips / stock.adobe.com

EXETER. Ein konstanter Kontakt zu einem persönlichen Arzt ist mit einer höheren Patientenzufriedenheit assoziiert, die Patienten halten sich eher an Empfehlungen für einen gesunden Lebensstil und haben eine höhere Compliance.

Dass dadurch auch ganz generell die Mortalität reduziert wird, hat jetzt ein Review von 22 Studienpublikationen ergeben (BMJ 2018; 8:e0211616). Dies gilt demnach sowohl für Haus- als auch für Fachärzte.

Insgesamt ergaben 18 der 22 analysierten Studien (82 Prozent) einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen einer geringeren Mortalität und kontinuierlichen Arztbesuchen in einem Zeitraum von zwei Jahren.

Kulturunabhängiger Zusammenhang?

Der Zusammenhang bestehe dabei quer durch verschiedene Gesundheitssysteme und Kulturen, schreiben die Wissenschaftler um Denis Pereira Gray vom St. Leonard‘s Practice im britischen Exeter.

Die Forscher hatten Studien aus neun verschiedenen Ländern analysiert, darunter Kanada, die USA, vier europäische Länder sowie Taiwan und Südkorea.

Einschränkend fügen die Autoren hinzu, dass Kontinuität und Mortalität in den Studien mit sehr unterschiedlichen Methoden gemessenen worden seien. Dennoch hätten nur drei Studien keine Assoziation ergeben und eine habe zu keinem eindeutigen Ergebnis geführt.

Einer regelmäßigen Gesundheitsfürsorge sollte daher ein höherer Stellenwert in den Gesundheitssystemen eingeräumt werden, so das Fazit der Autoren. Trotz aller technischen Fortschritte blieben zwischenmenschliche Faktoren bei der Patientenversorgung sehr wichtig.

Persönlicher Kontakt "potenziell lebensrettend"

In vielen Ländern weltweit nehme die Zeit für Arzt-Patienten-Gespräche aber immer weiter ab. Dabei sei der persönliche Kontakt "potenziell lebensrettend", so Pereira Gray und Kollegen.

Eine Roboter-gestützte Pflege sei daher möglicherweise sogar ein falscher Ansatzpunkt. (bae)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie steht es um den Datenschutz bei der ePA, Frau Specht-Riemenschneider?

Lesetipps
Auf einem Kalender liegen eine Spritze und ein Reisepass.

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Von Gelbfieber bis Tollwut

Diese Besonderheiten bei Reiseimpfungen sollten Sie kennen

Eine Fraktur wird fixiert.

© Radiographs / stock.adobe.com

Hyperglykämische Stoffwechsellage

Diabetes: Die wenig beachteten Folgen

Einer Person wird Blut abgenommen.

© luaeva / stock.adobe.com

Hohe Sterblichkeit

Diese vier Killer bei Thrombozytopenie nicht übersehen!