Telemonitoring hilft - aber nicht allen Patienten

Herzinsuffizienz-Patienten profitieren von einer telemedizinischen Betreuung - allerdings nicht alle.

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DÜSSELDORF (ger). Patienten mit Herzinsuffizienz gewinnen durch eine telemedizinische Betreuung im Vergleich zu Patienten ohne Betreuung deutlich an Lebensqualität. Das hat die deutsche Studie Telemedical Interventional Monitoring in Heart Failure von Partnership for the Heart gezeigt, deren Ergebnisse am Donnerstag bei der Medica vorgestellt worden sind.

710 Patienten aus den NYHA-Klassen II und III wurden für die Studie ausgewählt. Die Patienten wurden einer von zwei Gruppen zugeordnet und entweder nach Leitlinien therapiert, oder die Leitlinien-Therapie wurde gekoppelt an eine telemedizinische Betreuung durch ein Telemedizin-Zentrum.

Ziel war der Nachweis, dass Todesfälle jeder Art durch die telemedizinische Betreuung verringert werden. Dieser primäre Endpunkt wurde nicht erreicht. Professor Stefan Anker von der Charité, die zusammen mit dem Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart die Studie federführend gemacht hat, wollte dennoch nicht von einem Misserfolg sprechen.

In einer Subgruppe von Patienten, die keine Symptome einer Depression hatten, mit ihrer Herzleistung bei 25 bis 35 Prozent lagen und zuvor einen Krankenhausaufenthalt gehabt hatten, habe sich eine Reduzierung der KHK-Sterberate um 50 Prozent ergeben.

Die Studie habe damit erstmals Hinweise gebracht, welche Patienten am stärksten von telemedizinischer Betreuung profitieren. Dies soll jetzt durch weitere Studien untermauert werden.

Ein weiteres Ergebnis: "Die technische Lösung hat funktioniert", so Anker. Außerdem sei die Compliance bei den Patienten sehr gut gewesen. 81 Prozent der Patienten im Telemedizin-Arm der Studie seien therapietreu gewesen.

Es sei auch gezeigt worden, dass eine telemedizinische Betreuung die Beziehung zum eigentlich betreuenden Arzt unterstützen könne - aber nicht ersetzen, sagte Dr. Ulrich Behner von Bosch Healthcare. Das Unternehmen war einer der technischen Dienstleister bei der Studie.

Die Studie ist vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert worden. Die technische Betreuung lag bei den Ungternehmen Bosch Healthcare, Aipermon, InterComponentWare und Deutsche Telekom.

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