Apotheker gegen "Verramschung" von Arzneimitteln

MÜNCHEN (sto). Ein klares Bekenntnis der Politik zur freiberuflich geführten Apotheke und einen sicheren Rechtsrahmen hat der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Heinz-Günter Wolf, am Mittwoch in München eingefordert.

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Das Gesundheitswesen dürfe nicht zum Spielplatz für kapitalorientierte Großkonzerne werden, sagte Wolf am Vortag des Deutschen Apothekertages, der am Donnerstag eröffnet wird. Es bestehe die Gefahr, dass die Arzneimittelversorgung von fremden Marktkräften ausgehöhlt werde, warnte Wolf. Mit Nachdruck wandte er sich gegen Bestrebungen, über die Wettbewerbspolitik der Europäischen Union die Arzneimittelversorgung in Deutschland zu amerikanisieren.

"Verbraucher- und Datenschützer raufen sich die Haare, wenn Konzerne vom Format der Schleckers und Lidls Arzneimittel verramschen wollen", sagte Wolf. Das könne nicht die Zukunft der Patientenorientierung, von menschlicher Zuwendung und Prävention sein.

Eine flächendeckende Arzneimittelversorgung sei nur mit den Apo-thekern möglich, die ihre Dienstleistungen rund um die Uhr und auch in ländlichen und wirtschaftlich weniger attraktiven Gebieten erbringen. Eine brachiale Abschaffung des freien Apothekers führe nicht zu mehr, sondern zu weniger Wettbewerb, erklärte der ABDA-Präsident.

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