Novartis glänzt 2010 mit zweistelligem Wachstum

Der Schweizer Konzern Novartis hat wieder ein erfolgreiches Jahr hinter sich. Für die Wachstumsdynamik sorgten die branchenführende pharmazeutische Pipeline und die jüngsten eingeführten Produkte.

Kerstin MitternachtVon Kerstin Mitternacht Veröffentlicht:
Forschung wird bei Novartis großgeschrieben. 2010 wurde dafür die Sparte Vaccines and Diagnostics umstrukturiert.

Forschung wird bei Novartis großgeschrieben. 2010 wurde dafür die Sparte Vaccines and Diagnostics umstrukturiert.

© Novartis

BASEL. Auch im vergangenen Jahr der Schweizer Pharmakonzern Novartis seinen Wachstumskurs fort: So stieg der Umsatz gegenüber 2009 um 14 Prozent auf 50,6 Milliarden Dollar (37 Milliarden Euro).

Der Reingewinn erhöhte sich um 18 Prozent auf knapp 10 Milliarden US-Dollar und wuchs damit schneller als das operative Ergebnis. Dieses erhöhte sich um 15 Prozent auf 11,5 Milliarden Dollar (rund 7,3 Milliarden Euro).

"Novartis hat 2010 hervorragende Ergebnisse erzielt, wobei alle Divisionen zu dem Wachstum über dem Marktdurchschnitt beigetragen haben", kommentierte Vorstandschef Joseph Jimenez die Zahlen.

Der übernommene Augenheilmittel-Spezialist Alcon hat nach Angaben der Schweizer rund 1,3 Milliarden Euro zu den Konzernerlösen beigetragen. Novartis hatte im vierten Quartal Alcon zu 77 Prozent übernommen. In der ersten Jahreshälfte 2011 soll Alcon dann vollständig übernommen werden.

In der Pharma-Sparte stiegen die Erlöse 2010 aufgrund weiter anziehender Verkäufe von wichtigen Arzneien wie dem Antihypertonikum Diovan® (Valsartan) und dem Leukämiemedikament Glivec® (Imatinib) sowie den gut gestarteten neuen Präparaten wie dem Krebsmittel Afinitor® (Everolimus) um sieben Prozent auf etwa 22,8 Milliarden Euro.

Einen zweistelligen Zuwachs verbuchte auch der Generikabereich Sandoz, der um 14 Prozent auf umgerechnet rund 6,2 Milliarden Euro zulegte. Profitiert hat das Segment von starken Zuwächsen im US-Geschäft und in den Schwellenländern.

Im letzten Quartal 2010 verbuchte der Novartis-Konzern beim Ergebnis noch einen Rückgang. Wie die Basler mitteilten, verringerte sich der operative Gewinn um sechs Prozent auf 1,8 Milliarden Euro.

Der Rückgang habe auf negativen Wechselkurseinflüssen und Restrukturierungskosten basiert, unter anderem 49 Millionen Dollar (36 Millionen Euro) bei Sandoz in Deutschland, wo im Herbst die Außendienststärke um 130 auf 330 Mitarbeiter verkleinert wurde.

Hinzu kamen Aufwendungen für die Restrukturierung der Produktion der Sparte Vaccines and Diagnostics, eine Wertminderung auf Finanzanlagen und die Neubewertung bei den Vorräten des übernommenen Konzerns Alcon.

Der Reingewinn von Novartis ging im vierten Quartal 2010 um zwei Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar zurück. Wegen eines niedrigeren Steueraufwands aufgrund der Konsolidierung von Alcon und einer Anpassung des zugrunde liegenden Steuersatzes von Novartis sank er weniger stark als das operative Ergebnis. Der Umsatz von Novartis erhöhte sich im Schlussquartal aber um 10 Prozent auf 14,2 Milliarden Dollar.

Für das laufende Geschäftsjahr wird weiter mit Wachstum gerechnet. Im Pharma-Bereich allerdings dürften sich die Zuwachsraten infolge von Patentabläufen und Kostendruck etwas verlangsamen und erst 2013 wieder beschleunigen.

Die Fusion mit Alcon ist im Zeitplan und soll im ersten Halbjahr 2011 abgeschlossen werden. Dabei dürften die Umsatzsynergien höher ausfallen als bisher angenommen.

Novartis schlägt seinen Aktionären eine höhere Dividende vor: Für 2010 sollen pro Aktie 2,20 Franken (1,72 Euro) ausbezahlt werden, nach 2,10 Franken im Jahr zuvor.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden